Fashion Week Paris S/S 2014 ein Auszug der Shows
Auch Anthony Vaccarello gehört längst nicht mehr zur Riege der blutigen Anfänger. Das zeigt allein schon das Staraufgebot in der ersten Reihe. Im ersten Stock des Palais de Tokyo begutachteten Alice Dellal, Lou Doillon und Caroline de Maigret seine glamourösen und sexy Kleider aus der ersten Reihe.
JACQUEMUS
Von einem Line-up wie bei Vaccarello kann der Autodidakt Simon Porte Jacquemus nur träumen. Sein Weg ist dennoch beeindruckend. Es ist gerade mal seine dritte Kollektion und schon drängelt sich die Modebranche vor der Spielhölle, in der seine Show stattfand, um die Plätze. Cheap und sexy, wie Jacquemus es mit seiner Mode propagiert, schmeichelt zwar sicherlich nicht jeder Frau, aber er immerhin hat er es geschafft einen unverkennbaren eigenen Stil zu entwickeln. Damit könnte er nach oben kommen.
CHRISTOPHE LEMAIRE
Christophe Lemaire zeigt seine Kollektion in wunderschöner Kulisse. Auf einfachen Holzklappstühlen saßen die Gäste in einem romantischen Gärtchen oder in kleinen gemütlichen Zimmern und schauten in Ruhe den Models zu, die an ihnen vorbei wanderten. Die Kollektion bestach wie immer durch die perfekte Balance zwischen maskulin und feminin, eine zurückhaltende Farbpalette aus Weiß, Beige und Dunkelblau und den typisch puristischen Stil von einem Christophe Lemaire in Höchstform.
DAMIR DOMA
Damir Doma ist längst nicht mehr der düstere Avantgardist, der er einmal war. Mit jeder Saison werden seine Kreationen leichter, femininer und urbaner. Vorbei die Zeiten der Nomadensilhouette. Heute tragen Domas Frauen feminine, weiße Kleider mit ausgeschnittenen Punkten. Dekorativ und verspielt, aber nicht zu brav. Die Gratwanderung ist Doma gelungen.
DRIES VAN NOTEN
Der Meister des Patchwork und Farbmix hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Byzantinisches Gold, schwere Stickereien und Ottomanische Stoffe, nichts wirkt bei Dries Van Noten überladen. Muster, Lagen und Volumen mixt der Antwerpener Designer mühelos zusammen zu einem neuen Meisterwerk.
Tag 3: CARVEN
Von Chefdesigner Guillaume Henry ist man eigentlich besseres gewöhnt. Vor allem die starren Materialien und grellen Camouflage-Muster sahen diese Saison wenig elegant und schmeichelnd aus. Ein paar Teile zum Habenwollen waren aber trotzdem dabei. Zum Beispiel die vorne aufgeknöpften und wadenlangen Röcke oder die kleinen Beuteltaschen in Blumen- und Karomustern. Trotz mittelmäßiger Kollektion gehört Carven zu den Labels, die man im Auge behalten sollte.
Showroom von Pièce d’Anarchive im Palais de Tokyo
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Autorin Estelle Marandon war auf der Fashion Week S/S 2014 in Paris unterwegs. Für Flair sammelte sie ein paar Eindrücke der Shows, Streetstyles und Backstage-Impressionen...
Von Estelle Marandon (Text & Bilder)
CEDRIC CHARLIER
Der erste Tag der Pariser Fashion Week ist traditionell den jungen Nachwuchsdesignern vorbehalten. So wie Cédric Charlier. Der Ex-Cacharel-Designer startete seine eigene Marke erst vor wenigen Saisons, gehört aber längst zum Liebling der Redakteure. Im Palais des Beaux-Arts zeigte er eine wunderschöne Kollektion aus strengen Kimono-Schnitten, klaren Linien und fließenden Stoffen.