Bikini-Bootcamp

10 Weeks Body Change Woche 6 - der Rotwein Rausch

Ne Papa, Brötchen und Milch darf ich ab heute nicht mehr essen... In  Woche 6 des Bikini Bootcamps mit Detlef D Soost teste ich die Elternkompatibilität von 10 WBC und Rotwein...

Von Nicolette Scharpenberg (Text & Bilder)

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der "total süffige Rotwein, der sich während des Trinkens ständig steigert" wird mir am Mittwoch zum Verhängniss

Tag 1 (Montag)

Ich werde um 9:00 Uhr von Papa geweckt. Früher fand ich das immer ziemlich nervig, generell geweckt zu werden find ich nervig. Heute freue ich mich jedoch, denn heute ist mein freier Tag und ich muss nicht nach dem Frühstück direkt zur Arbeit hetzen. Stichwort Frühstück. Jetzt bin ich gespannt: wie werden sich meine Eltern wohl mit Detlef verstehen? Ich setze mich an den Esstisch und sehe: Papa hat Brötchen geholt: „von Weckenbrock", sagt er "Und ich musste noch diese zwei Berliner mitnehmen", ich grinse ihn an "weil sie so frisch sind, hat Edeltraut (die Bäckereifachverkäuferin) gesagt“, schiebt er als Alibi-Ausrede hinterher. „Super Papa, aber Du weisst doch: ich darf die heute leider nicht mehr essen und die Brötchen auch nicht, das hab ich Euch doch gestern Abend schon alles erklärt!“, sage ich. „Wie??? Noch nicht mal eins???“ (Das Gespräch hatte ich doch letzten Samstag schon). „Nein, noch nicht mal eins“, sage ich. „Was kannst Du denn dann heute essen?“, fragt Mama. Papa schiebt indes bereits alle drei Frühstückseier in meine Richtung, die eigentlich für uns alle bestimmt waren. „Guck mal wir haben neue Eierbecher!“ „Wow“, sage ich und mache direkt ein Foto (für Euch).

Ich nehme erstmal ein Ei und schneide mir dazu eine Tomate auf. Papa schiebt mir die Milch für den Kaffe hin. „Nein, die darf ich heute auch nicht mehr“, lache ich und nehme einen Schluck vom tiefschwarzen Dallmayer Prodomo. Schlagartig hellwach beschließe ich mich an's Rühreibraten zu machen. „Wir haben noch Steinpilze“, sagt Mama. Super, denke ich, mal was Neues. Um 9:45 Uhr muss sich Mama auf den Weg zur Arbeit machen. Papa fährt mein Auto aus der Einfahrt raus, damit Mama mit ihrem Wagen vorbei kommt. Nach zehn Minuten frage ich mich: „Was macht der so lange, schaut er wieder, wann mein Tüv abläuft und prüft den Ölstand?“ Nach 15 Minuten kommt er zurück, rödelt in der Küche rum und stellt mir plötzlich eine große Schale mit - HARTGEKOCHTEN EIERN hin!!! „Gut?“ grinst er mich an. Ich fange an zu lachen. „Du bist der beste Papa der Welt!“ (kitschig aber wahr!)

Als nächstes befasse ich mich damit, die Fotos, die wir gestern im Laden gemacht haben, auf den Blog zu stellen. Um 11:30 Uhr macht sich auch Papa auf den Weg zur Arbeit. Die Eier lächeln mich an und ich pelle mir zwei Stück (eigentlich bekomme ich nie so schnell wieder Hunger, liegt vermutlich an der LoadTag extrem Version von Freitag und Samstag). Um 12 Uhr kommt auch schon mein „kleiner Bruder“ von der Schule (er ist 18 und mittlerweile größer als ich). „Fett! Ostereier!!“, sagt er und versucht sich auch gleich eins zu pellen, zerfledert dabei aber die Hälfte. „Komm, lass mal den Profi ran“, lache ich.

Um 13 Uhr beschließen wir, nach Gütersloh zu fahren. Ich möchte mir ein paar Minihanteln und ein Tube (Gummiband) für zuhause kaufen, um die Übungen von Detlef etwas zu intensivieren. Denn so wie die Übungen jetzt sind sind sie zwar anstrenged aber im Vergleich zu den Sportkursen die ich noch mache eher lahm. 

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Mein neues Equipment für Zuhause: Hanteln und Tube

Um 15 Uhr sagt mein Bruder, dass er Hunger hat. „Ich kann zum Dönerladen gehen (Fleisch mit Salat), zur Pommesbude (halbes Hähnchen) oder zu Mc Donalds (Salat mit Huhn oder notfalls Chicken McNuggets ohne Soße und Pommes natürlich)“, sage ich. „Chinamann?“ – „Ja geht zur Not auch, muss halt nur den Reis weglassen“. Die Wahl fällt auf den Chinamann. Ich bestelle Hühnchen in Kokosmilch. „Flühlingslollen oder Suppe?“, fragt mich die Bedienung (Mittags gibt es alle Gerichte als Menü). „Suppe“, sage ich.

Als die Suppe kommt, merke ich schon am Geruch: viiieeel Zucker – geht nicht. Und verstecke sie versucht unauffällig hinter der kleinen Plastikmenükarte. Zehn Minuten später wird das Hauptgericht serviert. „Hat geschmeeeeckt?“, fragt die Bedienung. „Ja, sehr lecker“, sage ich und gebe ihr die volle Suppenschüssel zurück. Das Hauptgericht - Hühnchen in Kokosmilch - ist laut Konzept erlaubt (weil es ja "Nuss" ist), aber nur in Maßen, weil auch viel Zucker in diesen Fertigsoßen ist. Also esse ich mit der Gabel. „Hat geschmeeeeckt?“ - „Ja, sehr lecker“ und reiche ihr meinen Teller mit dem Reishalbmond.

Nach einer weiteren kleinen Spritztour durch Gütersloh kommen wir um 16 Uhr wieder zuhause an. „Ich habe Linseneintopf gekocht! Ohne Kartoffeln und ohne Würstchen“, strahlt mich meine Mama erwartungsvoll an (mein Bruder ist Vegetarier, deshalb keine Wurst). „Oh das ist ja lieb! Aber wir haben gerade was beim Chinamann gegessen“, sage ich. „Wenigstens probieren, das habe ich extra für Euch gemacht!“. Und Natürlich probiere ich was von Mamas Eintopf, schließlich geht es da um die mütterliche Koch-Ehre und außerdem finde ich es echt rührend wie sehr sich beide meiner Eltern Mühe geben dass ich mein Konzept einhalten kann!

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Muttis Linseneintopf. Dieses mal ohne Kartoffeln, extra nur für mich

Um 17:30 Uhr mache ich mich auf den Weg zurück nach Hamburg und komme um 20:30 Uhr trotz des Schneegestöbers sicher an. Mache mir noch ein Rührei mit Tomaten und setze mich vor den Fernseher. 8 Eier an einem Tag, das ist schon eine Leistung, aber Detlef hat ja gesagt:

Eier sind gut.

Nach neuesten Studien ist die Angst vor einem hohen Eierkonsum und dem befürchteten hohen Cholesterinspiegel unbegründet. Eier machen sogar schlank und sind gesund. Richtig ist, dass Eier einen hohen Cholesteringehalt haben, dieser sich aber nicht auf den Körper niederschlagen kann. Neben vielen Proteinen enthalten Eier auch Vitamin B, Folsäure und Cholin. Du kannst also dein Frühstücksei ohne schlechtes Gewissen genießen.

Also glaube ich ihm. Der erste Elterntest mit 10WBC ist geschafft. Ziemlich gut gelaufen wie ich finde!

10WBC Tag 2 (Dienstag)

Wie üblich klingelt um 7:00 Uhr der Wecker und ich befasse mich wie üblich mit dem Broteschmieren und danach mit dem neuen Workout von Detlef. Mittlerweile werden die Warm-Up- Übungen etwas wilder, endlich mal ein bisschen mehr Power mit Hampelmann und co., denke ich. Danach folgen wieder Kniebeugen mit gestreckten Armen in V-Haltung (12 x). Dann der „Schwimmer“: auf den Boden legen und mit den Armen paddeln und den Kopf dabei hochhalten (16 x), darauf folgt eine Art Hampelmann, bei dem man im Rücken stabil bleiben muss (16 x), und nach 20 Sekunden Pause das Ganze zwei Mal wiederholen. Ich mache insgesamt vier Sätze. Wie gesagt, generell finde ich die Workouts schon anstrengend, aber wenn man seit zehn Jahren regelmäßig Sport macht und eigentlich ein 45 oder 60-minütiges Sportprogramm gewohnt ist, dann ist das hier pillepalle. Der Rest des Tages verläuft wie gewohnt und abends gibt es "Hot Chicken Wings" die mein Freund mir stolz präsentiert. "Schau, Huhn, das darfst Du doch essen nicht?" ich denke nein, eigentlich nicht mit dieses Soße (viel Zucker) und sage "Ja super, ich freu mich!"

10 WBC Tag 3 (Mittwoch - Wiegetag)

Wiegetag. Ehrlich gesagt traue ich mich nach den Schoko-Brötchen-Rotwein-Load-Tag(en) von letzter Woche gar nicht auf die Waage. Ich tue es trotzdem, kneife die Augen dabei zu und blinzle auf das Ergebnis (als ob es das besser machen würde). 65,6 Kilo, puh – gehalten, Glück gehabt! Gemessen habe ich mich immer noch nicht. Nächste Woche, versprochen.

Nach der Tagesroutine bin ich am Abend mit einer Freundin im Krug verabredet. Ein Rotwein geht, denke ich und ich weiß, dass es dort Salat mit Schinken gibt. Unbesorgt treffe ich mich mit ihr um 19 Uhr und bestelle ein Glas von dem laut Kellner "total süffigen Rotwein, der sich während des Trinkens ständig steigert“ plus Zander mit Artischoken, Avocado und Linsen. (Macht hier jemand auch 10WBC? - frage ich mich in dem Moment).

Und er hat sich gesteigert. Nach einem Glas habe ich bereits die Lampen an und mir ist es dann auch total egal, dass wir noch ein zweites Glas bestellen. Nach dem zweiten folgt ein drittes und danach noch alibi-mäßig zwei halbe. Wenn der Wein sich "ständig steigert" , dann wir uns auch und zwar mit Lallen. Um 23.30 Uhr torkle ich nach Hause. Mein Freund ist noch wach, weil er ein Update auf seinem Rechner laufen hat. Ich halte mich an meinem Mixer fest, und visiere das Glas mit "Mister Tom"-Schokokeksen an. Innerhalb von zwei Minuten ist das Glas auch dann leer und ich torkle weiter Richtung Bett (hicks).

10 WBC Tag 4 (Donnerstag)

Ich weiß nicht wie, aber ich habe ihm Brote geschmiert. Sehr viele anscheinend (acht Stück anstelle von fünf) und ich bin mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, trotz Schnee. Ich weiß nicht wie aber es ging Gott sei dank gut. Irgendwie überstehe ich den Tag im Büro, es ist jedenfalls alles noch ziemlich „lustig“, bevor dann am Abend der knallharte Hangover kommt. Um 20:00 Uhr sitze ich wie ein Schluck Wasser vor dem "Perfekten Dinner im Schwarzwald" und krieche um 21:30 Uhr Richtung Bett. Meine Güte, wie doll mich dieser Wein umgehauen hat. Anscheinend schlägt er doppelt so stark ein, wenn man keine kohlenhydratlastige Grundlage hat.

10 WBC Tag 5 (Freitag)

7:00 Uhr. Ich bin wieder einigermaßen fit und der Tag kann losgehen wie gehabt. Am Abend koche ich Pute mit Brokkoli. „Und was machen wir jetzt?“, fragt mich mein Freund nach dem Perfekten Dinner Finale. „Keine Ahnung, möchtest Du noch los?“, „Auf einen Drink, aber nicht so lange...?“ - „Ja nicht so lange, wir müssen morgen noch Einiges erledigen“, sage ich. Um 21:30 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Landgang. „Das darf heute nicht ausarten!“, sage ich und denke, es artet aus. Ich bestelle einen Rotwein und er ein Bier (eigentlich trinke ich nie Rotwein, aber es ist ja das einzige Getränk, was laut Konzept erlaubt ist). Natürlich passiert es wie ich vermutet habe: es artet aus. Um 3:30 Uhr lalle ich nach vier Wein schon wieder und unterhalte mich mit der Burlesque-Tänzerin über Kickboxen. Ich wusste es... (hicks).

10 WBC Tag 6 (Samstag)

Um 10:00 Uhr mache ich das erste Mal die Augen auf. Mein Freund steht in voller Montur vor mir und wedelt mit Brötchen. „Gehst Du mit dem Hund (Nachbarshund, nicht meiner) raus?“, frage ich „Nein Süße, ich war schon mit dem Hund raus, Du hast nix mitbekommen“, lacht er. Ich muss erstmal klar kommen, der Rotwein und die Zigaretten liegen mir wie eine staubtrockene Rosine im Rachen (hust). Ich kann es nur noch mal wiederholen, es ist unglaublich, wie schnell man während 10WBC besoffen wird – und ja, ich meine wirklich „besoffen“, nicht „beschwippst oder betrunken“. Ich quäle mich aus dem Bett, mein Freund ist schon quietschfidel (widerlich) und der Frühstückstisch ist komplett gedeckt. „Ich hab Dir Eiweißbrötchen mitgebracht!“, sagt er. Oh man, das ist echt sweet - das muss Liebe sein (süßholzraspel). Nach drei Eiweißbrötchen fühle ich mich wie eine Halbkugel. „Die Dinger machen echt satt!“ sage ich. Er lacht:„Sehr schön“. Um 14 Uhr fahre ich zum Sport: Eine Stunde Langhanteltraining und eine Dreiviertelstunde Bauch-Beine-Po, wonach mein Kopf mindestens so rot ist wie der Wein von gestern Nacht - aber danach bin ich nüchtern (Sport ist einfach das Beste Mittel gegen Kater). Um 17 Uhr fahren wir sein Motorrad in die Werkstatt und kaufen noch schnell was ein fürs Abendessen. Um 20 Uhr bin ich kaum noch ansprechbar vor Müdigkeit und schlafe auch schon um 20:30 Uhr vorm Fernseher ein.

10 WBC Tag 7 (Sonntag)

Um 9:00 Uhr wachen wir bereits auf. Heute ist die Abstellkammer dran und Ebay, zumindest war das geplant... Um 10 Uhr frühstücken wir. Ich mit Eiweißtoasties und er mit "Coppenrath & Wiese"-Aufbackbrötchen. Und danach tun wir es tatsächlich: Er beginnt seine Kartons zu sortieren und ich die Abstellkammer auszumisten (wunderbar, wie so etwas befreit). Anschließend fotografiere ich die Schuhe, die ich eh nie anziehe, für Ebay und stelle sie auch direkt online. Die Zeit vergeht wie im Flug und um 17:45 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Basketballtraining wo wir dieses Mal nur zu viert sind, schlecht für ein Spiel. Also nur Wurftraining und ein paar grandiose Bauchmuskelübungen, auf die mich meine Freundinnen Inka und Janny gebracht haben: Vor eine Wand auf den Boden legen, den Oberkörper aufrichten, den Ball mit voller Wucht gegen die Wand werfen und beim Fangen  mit dem Oberkörper tief nach unten kommen. Das Ganze ca. 40 – 50 Mal, danach bin ich der festen Überzeugung, dass man mein Four-Pack schon ganz deutlich sehen kann... Woche 6 ist geschafft.

Lesen Sie die 10 Weeks Body Change Einleitung von Nicolette hier und hier den Erfahrungsbericht von Woche 1. Hier kommen Sie zur Übersicht unseres Bikini Bootcamps mit den Logbüchern der anderen drei Redakteure.

09.05.2015