Bikini-Bootcamp

10 Weeks Body Change Woche 5 und richtig miese Laune...

Vier Wochen ohne Kohlenhydrate und ich kann nur sagen: ich bin richtig mies drauf... Lesen Sie hier meinen Erfahrungsbericht aus Woche 5 mit 10 Weeks Body Change von Detlef D. Soost.

Von Nicolette Scharpenberg (Text & Bilder)

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mit mieser Laune hat man halt auch kein Bock auf Beilagen...

10 WBC Tag 1 (Montag)

7:00 Uhr. Ich habe immer noch richtig miese Laune. Keine Butter mehr im Kühlschrank und keine Eier. Als mein Freund das mitbekommt hat auch er richtig miese Laune und wir beide laufen muffelig um 7:00 Uhr aneinander vorbei – keine Stullen, kein Rührei. Also schiebe ich mir erstmal eine Hand voll Nüsse in dem Mund um die Zeit zu überbrücken, bis der Edeka aufmacht. Er geht ohne Brote und ohne Worte aus dem Haus. Na super Nicolette, jetzt überträgst Du Deine Stimmungsschwankungen schon auf ihn, denke ich und würde am Liebsten in dem Moment jemanden schlagen und könnte gleichzeitig heulen wie ein Wasserfall. Liegt das jetzt wirklich an der fehlenden Butter oder an den vier Wochen ohne Kohlenhydrate? Denn Kohlenhydrate gelten ja auch als das Gute-Laune-Hormon… Wenig Zeit, weiter darüber nachzudenken, Detlef wartet mit der nächsten Workout-Einheit auf mich. „Heute beginnt bereits unsere fünfte Woche. Ich bin verdammt stolz auf Dich, dass Du gewissenhaft dranbleibst“, heisst es im Konzept. Gewissenhaft ja aber mit richtig mieser Laune... Workout #5 soll meinen Grundumsatz erhöhen. Es ist ein funktionelles Workout für den gesamten Körper und für schöne straffe Muskeln, naja, wenigstens etwas.. Übung eins: tiefe Kniebeuge und dabei die Arme nach oben strecken (16mal), Übung zwei: die Arme runter ziehen (8mal) und danach nach hinten federn (8mal), Übung drei: klassische Liegestütz (10mal).

Das Ganze drei Mal wiederholen. Ich wiederhole vier Mal. Nach dem Stretching ab in die Dusche und zum Edeka hetzen, Eier, Linsen, Fleisch und Gemüse für die Woche einkaufen. Wieder zuhause gibt es ein gehetztes Rührei, und dann geht's fix zur Arbeit. Nach einem Arbeitstag mit mieser Laune, Hülsenfrüchten und Ei treffe ich am Abend auf einen auch immer noch mies gelaunten Freund. Ohne Worte essen wir zu Abend. Er: Fleisch mit Kartoffeln, ich Scampis mit Brokkoli, dabei schauen wir online "Das perfekte Dinner" um nicht reden zu müssen.

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mit mieser Laune hat man halt auch kein Bock auf Beilagen...

10 WBC Tag 2 (Dienstag)

7:00 Uhr. Der Tag beginnt mit wieder vorhandener Butter und Brot – für ihn. Für mich mit D! und dem zweiten Workout, welches dem vorigen ähnelte.  Die Rahmenbedingungen sind schon mal etwas besser, aber meine Laune ist dennoch im Keller. „Wenn Du dieses Workout hinter Dir hast, bist Du über den Berg“, sagt D! im Workout-Video. Da bin ich mir ehrlich gesagt nicht so sicher, es scheint gerade, als würde ich vor dem Berg stehen, einem Miese-Laune-Berg. Nach dem Rührei befasse ich mich wiederum mit dem Community Forum und gebe „miese Laune“ in das Suchfenster ein. Anscheinend geht es nur mir so, denn die Suchergebnisse handeln von vorheriger mieser Laune und jetzt guter Laune – hmm, irgendwas mache ich falsch.. Der restliche Tag verläuft wie gehabt mit Salat, Huhn, Ei und einem gemeinsamen Thunfischsteak am Abend.

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Keine Treffer zu mieser Laune in der 10 WBC Community und ich bekomme noch miesere Laune...

10 WBC Tag 3 (Mittwoch)

Alles beim Alten, nur die Stimmung immer noch nicht. Puh, so langsam wird’s anstrengend. Was soll ich bloß dagegen machen? Schnaps trinken? Heute Abend bin ich mit meiner Freundin Inga zum Essen verabredet, vielleicht erhellt das ja etwas mein Gemüt... Aber erst noch wiegen: 66,2 Kilo, unwesentlich weniger, naja, kratzt mich jetzt auch nicht besonders... Wir treffen uns um 19:30 Uhr im Gasthof Möhrchen in Ottensen. Ich bestelle ein großes Wasser und schaue in die Karte „Gibt's hier was für Dich?“, fragt Inga. Ich fühle mich im ersten Moment etwas ertappt. „Ja, ich lese jede Woche deine Kolumne“, lacht sie und ich muss mitlachen. „Schon komisch, das es jeder lesen kann“, sage ich und denke daran, wie ich diese Texte morgens vor der Arbeit in meiner kleinen Küche schreibe, mit Blick auf die Wochenend-Blumen. „Ja, meine Kolleginnen lesen es auch alle“, lacht sie (Oh man...). Dennoch bin ich erleichtert, denn es erspart mir jegliche Erklärung, warum ich die Bratkartoffeln zum Steak gegen Salat tausche.  23:00 Uhr, nach einem regen Frauengeschichten-Austausch bemerken wir erst jetzt, dass wir die letzten im Lokal sind. Ich verabschiede mich mit einem „Schön wars, ganz bald wieder“, einem dicken Drücker und besserer Laune.

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Ich habe im Gasthof Möhrchen ein Foto von dem Steak gemacht, konnte es aber nicht wiederfinden. Dieses Steak ist aus meinem Teneriffa Urlaub, es sah so ähnlich aus.

10 WBC Tag 4 (Donnerstag)

7:00 Uhr. Das Brot ist aus und die miese Laune wieder da - bei ihm und bei mir. Am Abend holt er mich von einem Termin mit dem Auto ab. „Ich muss noch Passbilder machen lassen für die Krankenkasse“, sagt er und fährt Richtung U-Bahnhof Schlump. Ich warte im Auto. Nach zehn Minuten kommt er wütend zurück und stammelt etwas von „der Automat hat mein Geld geschluckt“. „Nicht meine Schuld“, denke ich und drehe mich mit meiner miesen Laune, die in dem Moment noch mieser wird, Richtung Fenster. Nach einer gefühlten Schweige-Ewigkeit kommen wir zuhause an und machen damit gleich weiter: Schweigen. Wir schalten beim Essen "Das perfekte Dinner" ein und lassen „Die Besten der Besten“ klugscheissermäßiges Zeug über Essen reden.

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Salat mit Huhn, Kidneybohnen und Gurke auf aktueller Flair (ein bisschen sukzessives Branding muss ja auch mal sein)

10 WBC Tag 5 (Freitag)

7:00 Uhr. Immer noch nicht besser, bis ich ungefähr 20 Minuten später beim Gang ins Bad bemerke, dass ich meine Tage habe. Aha, daran liegt’s! Die Hormonkirmes hat mir die Woche vermiest, aber gefühlt doppelt so stark wie sonst! Vermutlich war es die Mischung aus Hormonen und vier Wochen fast ohne Kohlenhydrate. Eine ziemlich explosive Mischung und harter Test für den anderen... Der Miese-Laune-Stöpsel löst sich langsam, Gott sei dank, das hat echt keinen Spaß gemacht, niemandem.

10 WBC Tag 6 (Samstag)

9:00 Uhr. „Darfst Du nicht mal ein Brötchen essen?“, fragt mein Freund. „Nein, nicht mal eins“, antworte ich. Wir beschließen zum Edeka zu gehen und Ausschau nach einem zumindest gefakem Brötchen aka Eiweißbrötchen zu halten, damit er sich nicht so (Brötchen-)einsam beim Frühstück vorkommt. Gesucht – gefunden. Nach einer Eiweiss-Lachs-Stulle und einer großen Portion Rührei (die er übrigens „total lecker“ fand, ja, ich bin mittlerweile Rührei-Pro), mache ich mich auf den Weg zu meinen Eltern nach NRW. Um 19 Uhr angekommen, fahren wir zu Annegret (damit meint mein Papa Restaurant Schneidewind in Beelen) zum Steakessen. Puh, denke ich, das passt Gott sei Dank in den Plan. Ich lasse das Brot und die Bratkartoffeln weg und bestelle vorweg anstelle des Röstis eine Rinderboullion. Klappt alles ganz gut, nervig ist nur mein Papa, der gefühlt zehnmal „Hier Nicki, nimm noch Bratkartoffeln“ sagt. „Ja äh, danke, gleich“...

Wieder zuhause lasse ich mich auf ein Glas Rotwein ein. Das ist laut Konzept ja erlaubt! Allerdings nur eins. „Ach, egal, mein Glas war einfach größer“, denke ich beim dritten Glas und den willenlosen 6 Schokoschaumküssen (sagt man doch so, nicht wahr?), die bereits nach dem zweiten Glas folgen. „Ich teste den Load-Tag einfach schon mal vor“, lalle ich meinem Papa ins Ohr, der sich freut einen Neger-, äh, Schokoschaumkuss-Kollegen zu haben. Um 2:00 Uhr sage ich "Gudde Nacht (hicks)".

10 WBC Tag 7 (Sonntag)

Ok, heute ist dann mein "offizieller" Load Tag, ver**sche ich mich selber. Mein Kater und ich setzen uns an den eltern-typisch reichlich gedeckten Sonntagsfrühstückstisch. Brötchen, Käse, Milchkaffee – alles was ich sonst nicht essen darf „Gibt’s noch Nutella?“ Okay, jetzt werde ich übermütig – egal, es ist Load-Tag. Nach dem Frühstück fahren wir nach Gütersloh, um Fotos im Laden meiner Eltern für ihre Website zu machen. Als wir um 17 Uhr nach Hause kommen, beschließen wir zum Griechen zu gehen und rufen Tante Maria an - ob sie nicht mitkommen will, um 19:00 Uhr? Es ist 18:00 Uhr und ich habe ein Loch im Bauch. „Gibt’s noch diese Kekse von Heinemann?“ frage ich (Heinemann = widerlich leckeres Teegebäck aus Düsseldorf) - und mein Papa steht bereits beim zuende sprechen des Satzes mit der Keksschale hinter mir. Ok, drei Kekse vorweg und dann ist gut, denke ich. Nach sechs Keksen schrecke ich auf. „Wir müssen jetzt los oder jemand muss mir die Schale wegnehmen."

Beim Griechen gibt's erstmal einen Ouzo und für mich danach das Hähnchenbrustfilet mit Salat und Deko-Reis. Danach wieder einen Ouzo - „Ouzo und was trinkst Du so?“, der klassische Vater-Tocher Witz. Wieder zuhause angekommen steht neben meinem Rechner leider immer noch diese Kekspackung von Heinemann. Klar darf man die letzten drei nicht verkommen lassen und natürlich auch nicht die nachfolgende Toffifee-Packung, die vorher noch nicht geöffnet war, „darf man nicht verkommen lassen“... und ich schleppe mich um 23:55 Uhr (der Load-Tag wurde noch bis zum Schluss ausgenutzt) mit vollem Toffifee -Heinemann-Keks-Huhn-Salat-Bauch ins Bett. Woche fünf ist geschafft.  Ab morgen heißt es wieder nach dem Konzept zu essen. Lesen Sie nächste Woche wie 10WBC und Eltern zusammenpassen...

Lesen Sie die 10 Weeks Body Change Einleitung von Nicolette hier und hier den Erfahrungsbericht von Woche 1. Hier kommen Sie zur Übersicht unseres Bikini Bootcamps mit den Logbüchern der anderen drei Redakteure.

14.03.2013