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7 Foodsünden, die auch noch gesund sind

Buletten, Pasta, Käse und Zucker zählen zu Dickmachern, die wir gerne von unserem Diätenplan streichen. Comfort Food ist besser ist als ihr Ruf, warum, erklärt uns jetzt Star-Köchin Hannah Grant.

Fotos:Feast Kitchen

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Hannah Grant in Aktion

Hannah Grant hat vor allem dadurch Koch-Ruhm erlangt, weil sie die Radprofis des Tinkoff-Teams während der Tour de France und anderen wichtigen Radrennen bekocht. Natürlich brauchen die Profisportler einen ausgewogenen Speiseplan, der sie mit allen wichtigen Nährstoffe versorgt. Radsportler sind echte Menschen und sie sollen sich nicht so fühlen, als seien sie auf Diät, auch wenn sie mitten in der Tour de France oder der Vuelta a Espana stecken. Sie brauchen Essen, dass sich nach Heimkommen anfühlt“, erklärt die Köchin. Für flair entmystifiziert sie sieben Foodsünden, die nicht so ungesund wie ihr Ruf sind.

1. Kartoffeln

Low-Carb-Fanatiker schreien bei der Erdknolle auf, aber tatsächlich ist die heimische Gemüsesorte voller Vitamin C und B6. Der Trick an der Sache ist die Zubereitung: gekocht oder gebacken liefern Kartoffeln viele wichtige Nährstoffe, ohne zusätzliche Fette in die Nahrung zu bringen.

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Kartoffeln mit Rosmarin

In ihrem Rezept „Lammkeule mit Petersilie, Zitrone und Stampfkartoffeln“ (s. unten) würzt sie den Beilagenklassiker mit frischem Schnittlauch, Zitronen, Knoblauch und Meersalz und kreiert so eine frische Geschmacksvariante.

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Lammkeule mit Petersilie, Zitrone und Stampfkartoffeln

2. Käse

Geschmolzener Käse gibt vielen Gerichten einen cremigen Konsistenz-Kick, lässt allerdings die Warnleuchten blinken. Grundlos, fanden schwedische Forscher aus Malmö in einer Studie aus dem Jahr 2014 heraus, denn laut ihren Ergebnissen senkt der Verzehr von Milchprodukten das Risiko für Diabetes Typ 2 um 23%. Bei Hannah Grants Rezept für Spaghetti Bolognese (s. unten) also bitte nicht auf den Käse verzichten, der das Gericht abrundet.

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Spaghetti Bolognese

3. Butter

Der schlechte Ruf von Butter rührt von einer fehlerhaften Studie von Ancel Keys aus den 50er Jahren, die das Lebensmittel mit hohem Cholesterinspiegel und höherem Herzinfarktrisiko in Verbindung bringt. Dies ist ein falsches Negativimage, denn Butter ist leicht verdaulich und weniger verarbeitet als Margarine oder industriell hergestellte Pflanzenöle. Das Butterbrot aus Kindertagen ruft also nicht nur schöne Erinnerungen wach, sondern kann auch ohne schlechtes Gewissen verzehrt werden.

4. Nudeln

Seit zahlreichen Low-Carb-, No-Carb- und Trends sind Kohlenhydrate in unseren Köpfen als Dickmacher gespeichert. Obwohl der Verzicht bei der Gewichtsreduktion effektiv ist, sind Nudeln, Hülsenfrüchte, Reis und Co. mit ihren enthaltenen Ballaststoffen wichtig für unsere Verdauung. Hannah Grant bietet in ihrem Rezept „Gebratene Buchweizennudeln mit Sojasauce und Sesam“ (s.unten) die „legale“ Version des chinesischen Fertiggerichts.

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Gebratene Buchweizennudeln mit Sojasauce und Sesam

5. Fleisch

Der Hype um die vegane und vegetarische Ernährungsweise hat seine Vorteile– zweifelsohne ist eine Ernährung auf pflanzlicher Basis sehr gesund. Wenn ernährungsbewusste Fleisch essen, greifen viele zu magerem Hühnchen. Rotes Fleisch ist allerdings gesünder als gedacht: sofern man zu mageren und qualitativ hochwertigen Stücken greift, liefert Rindfleisch wichtige Vitamine, Mineralien, Eisen und Antioxidantien. Auch mageres Hackfleisch ist also erlaubt, zum Beispiel in Form von „Meatballs mit gedünstetem Kohl, Fenchel und Blaubeeren“ (s. unten).

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Meatballs mit gedünstetem Kohl, Fenchel und Blaubeeren

6. Ei

Das klassische Frühstücksei gilt wegen seines hohen Cholesterolgehalts als Sonntagssünde. Hohe Cholesterinwerte im Blut wurden darauf zurückgeführt – allerdings unberechtigt. Ernährungswissenschaftler brechen mittlerweile eine Lanze für das Ei als Quelle für Protein, gesunde Fette und verschiedene Vitamine und Mineralstoffe. Hannah Grant gibt dem Lebensmittel in ihrem Rezept „Eier, Tomaten und gebackener Lachs“ (s. unten) eine Hauptrolle.

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Eier, Tomaten und gebackener Lachs

7. Zucker

Zucker ist auf der roten Liste aller Lebensmittel. Besonders Raffinadezucker gilt als Feind. Allerdings wandelt der Körper beispielsweise braunen Zucker oder Fruchtzucker in Glukose um, was uns wiederum mit der nötigen Power versorgt. Kleine Sünden verzeiht der Körper gerne, zum Beispiel in Form von Hannah Grants „Dattel Brownies“ (s. unten), die uns allein mit dem Fruchtzucker aus Datteln das Leben versüßen.

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Dattel Brownies


Die Rezepte von Hannah Grant:

Lammkeule mit Petersilie, Zitrone und Stampfkartoffeln

Das wird benötigt:

  • ½ Bund glatte Petersilie
  • 2 Zitronen
  • 4 Zehen Knoblauch
  • 5 Esslöffel Olivenöl (plus etwas mehr zum Einreiben des Fleischs)
  • Feines Meersalz
  • Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 1 Lammkeule mit Knochen oder teilweise entbeint, etwa 2 kg
  • gehackte glatte Petersilie
  • 800 g Kartoffeln
  • 1 dl Olivenöl
  • ½ Bund Schnittlauch, gehackt
  • 2 Zitronen, die Schale abgerieben
  • 2 Zehen gehackter Knoblauch
  • Feines Meersalz

Anstelle von Stampfkartoffeln kann für dieses Gericht auch grober Bulgur verwendet werden.

So geht's:

  1. Den Ofen Vorheizen auf 200°C.

  2. Entfernen und hacken Sie die Petersilienblätter grob (einige fürs Garnieren aufheben). Reiben Sie die Schale der Zitronen ab und pressen den Saft in eine Schüssel. Schälen und hacken Sie den Knoblauch. Verrühren Sie den Zitronensaft mit dem Olivenöl, dem Knoblauch, der geriebenen Zitronenschale und der Petersilie. Abschmecken mit Salz und Pfeffer. Stellen Sie 2 Esslöffel der Marinade beiseite. Ritzen Sie dann das Lamm leicht ein und reiben es gründlich mit der restlichen Marinade ein. Legen Sie dann den Rost in den Bräter, pinseln ihn mit Olivenöl ein und bestreuen ihn mit Salz und frisch gemahlenen Pfeffer.

  3. Braten Sie die Lammkeule 15 Minuten bei 200°C, reduzieren dann die Temperatur auf 150°C. Das Lamm braten, bis die Kerntemperatur 57°C für medium-rare erreicht hat, etwa 75 bis 80 Minuten. Überprüfen Sie regelmäßig die Temperatur, um zu verhindern, dass das Lamm zu lange brät. Während es brät, beträufeln Sie es regelmäßig mit dem Bratensaft. Das Lamm aus dem Ofen nehmen und 20 Minuten ruhen lassen, bevor Sie es in Scheiben schneiden und mit gehackter Petersilie servieren. Gießen Sie den Bratensaft und festklebende Fleischstückchen aus dem Bräter in eine kleine Kasserolle. Schöpfen Sie dann das Fett ab, gießen es in die zurückgehaltene Marinade hinein und erhitzen alles.

  4. Säubern Sie in der Zwischenzeit die Kartoffeln und kochen sie in ungesalzenem Wasser, bis sie weich sind.

  5. Lassen Sie die Kartoffeln abtropfen und zerdrücken sie mit einem Kartoffelstampfer. Rühren Sie dann das Olivenöl, den Schnittlauch, die geriebene Zitronenschale und den Knoblauch unter und würzen alles mit Salz.

  6. Servieren Sie das Lamm mit den Stampfkartoffeln.


Pasta Bolognese

Zutaten:

  • 500 g Rinderhackfleisch oder Kalbshackfleisch
  • Olivenöl
  • 2 Schalotten
  • 5 Zehen Knoblauch
  • 1/2Bund Thymian
  • 3 Zweige Rosmarin
  • 1 Esslöffel getrockneter Oregano
  • 1 Esslöffel Honig
  • 1 dl Balsamico-Essig
  • 70 g Tomatenmark
  • 1 kg gehackte Tomaten aus der Dose
  • 3 Lorbeerblätter
  • 2 Sternanise
  • Salz
  • Frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Pasta frisch gekocht
  • Fein geriebener Parmesan

Anleitung:

  1. Braten Sie das Fleisch in Oliven, bei hoher Temperatur, bis es braun ist. Mit Salz würzen und beiseite stellen.

  2. Schalotten und Knoblauch schälen und hacken.

  3. Thymian und Rosmarin spülen und abtropfen lassen.

  4. Geben Sie Olivenöl in eine Kasserolle mit dickem Boden und fügen die Schalotten, Knoblauch, Thymian, Rosmarin und Oregano hinzu. Rühren Sie, bis die Schalotten weich sind, aber noch keine Farbe angenommen haben. Den Honig hinzufügen. Sobald der Honig Blasen wirft, den Essig hinzugeben und alles um die Hälfte reduzieren.

  5. Das Tomatenmark hineingeben und auf eine gleichmäßige Temperatur bringen. Das angebratene Fleisch, die geschälten und gehackten Tomaten (mit der Flüssigkeit), Lorbeerblätter und Sternanis hinzugeben. Schnell zum Kochen bringen, den Deckel auf den Topf geben, die Temperatur reduzieren und 30 Minuten simmern lassen.

  6. Den Thymian, Rosmarin, die Lorbeerblätter und den Sternanis herausnehmen und mit Salz und Pfeffer würzen. Mit der frisch gekochten Pasta und Parmesan servieren.


Gebratene Buchweizennudeln mit Sojasauce und Sesam

Sie brauchen:

  • 400 g Hühnerbrust
  • 2 gelbe Paprika
  • 1 Zucchini
  • 2 rote Zwiebeln
  • 4 Esslöffel gutes Olivenöl
  • 4 Esslöffel Sojasauce
  • 2 Esslöffel Sesamöl
  • 1 Esslöffel weiße Sesamsamen
  • 500 g Buchweizennudeln (nach Packungsanleitung gekocht)

Folgende Schritte:

  1. Schneiden Sie die Hühnerbrust diagonal in ca. 1 cm breite Streifen. Waschen Sie die Paprika, halbieren sie und entfernen die Samen. Dann in Streifen schneiden. Halbieren Sie die Zucchini längs, dann diagonal in 1 cm breite Streifen schneiden.

  2. Schälen Sie die Zwiebeln und schneiden Sie sehr fein.

  3. Erhitzen sie das Öl in einer großen Bratpfanne oder einem Wok. Braten Sie die Hühnerbrust, bis sie durch ist und fügen das Gemüse hinzu. Dieses solange kochen, dass es noch bissfest ist. Dann die Sojasauce und das Sesamöl hinzufügen und die Pfanne vom Herd nehmen.

  4. Vor dem Servieren die Sesamsamen darüber streuen. Servieren Sie das Gericht mit den Buchweizennudeln.


Meatballs mit gedünstetem Kohl, Fenchel  und Blaubeeren

Das wird für die Meatballs benötigt:

  • 250 g Hackfleisch vom Kalb
  • 250 g Hackfleisch vom Schwein
  • 1/2 TL Salz
  • 2 Eier
  • 200 ml glutenfreie Haferflocken
  • 200 ml Reismilch oder Vollmilch
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Knoblauchzehen
  • 1 EL gemahlener Koriander
  • 1 Prise gemahlener Kümmel
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

Für den sautierten Spitzkohl mit Fenchel und Blaubeeren brauchen sie:

  • 1/2 Weißkohl oder Spitzkohl
  • 2 Fenchelknollen
  • 2 EL Kokosöl
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • Olivenöl
  • Schale von 2 Bio-Zitronen
  • 100 g frische Blaubeeren


Und so geht's:

  1. Mischen Sie das Hackfleisch von Kalb und Schwein gründlich mit Salz, vorzugsweise in einem Mixer. Fügen Sie die Eier und Haferflocken dazu und mischen Sie das Hackfleisch bis eine homogene Masse entsteht. Die Milch erhitzen, bis sie lauwarm ist, dann nach und nach ein wenig von der Milch dem Hackfleisch hinzufügen, bis die Mischung eine weiche, homogene Konsistenz hat. Zwiebeln und Knoblauch schälen, beides fein hacken und der Hackfleischmasse zusammen mit dem Koriander, Kreuzkümmel und Pfeffer hinzufügen. Um den besten Geschmack und die beste Textur zu erreichen, die Hackfleischmasse für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.

  2. Heizen Sie den Backofen auf 200 ° C.

  3. Braten Sie einen kleinen Meatball in der Pfanne an, um die Gewürzmischung zu probieren und würzen Sie ggf. nach. Ein Backblech mit Backpapier bedecken und mit Olivenöl bepinseln. Die Frikadellen mit einem Esslöffel formen und anschließend auf das Backblech legen. Etwa 8-10 Minuten backen, bis die Fleischbällchen durchgegart und fest sind.

  4. Den Kohl halbieren und in 1 cm breite Streifen schneiden. Fenchelknollen in Längsrichtung halbieren und jede Hälfte in drei gleich große Stücke schneiden. Kokosöl in einer Pfanne erhitzen und den Kohl braten, bis er weich ist. Mit Salz und Pfeffer würzen. In einer separaten Pfanne die gesalzenen Fenchelstücke in Olivenöl auf mittlerer Stufe rösten, bis sie auf beiden Seiten karamellisiert sind.

  5. Servieren Sie die Meatballs mit dem sautiertem Spitzkohl, Fenchel und den frischen Blaubeeren sowie, falls gewünscht, mit gekochten oder gebratenen Kartoffeln.



Eier, Tomaten und gebackener Lachs

Einkaufsliste:

  • 600 g Lachs
  • 6 Eier
  • 6 Tomaten
  • 1 Bund Schnittlach
  • Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer 


So geht's:

  1. Backofen auf 170 ° C vorheizen. Fett und kleine Knochen vom Lachs entfernen, salzen und für 8 Minuten im Ofen backen, bis eine Fleischgabel ohne Widerstand durch den Fisch gleiten kann. Den Lachs vor dem Servieren ruhen und abkühlen lassen.

  2. In der Zwischenzeit einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und die Eier für 8 Minuten kochen. Anschließend unter kaltem, fließendem Wasser die Eier kühlen und danach schälen und halbieren. Die Tomaten waschen und  in Stücke schneiden. Den Schnittlauch schneiden.

  3. Den Fisch vorsichtig in Stücke zerteilen und auf einem Teller mit den Tomaten und dem Ei anrichten. Mit Schnittlauch, Salz und Pfeffer garnieren.


Dattel Brownies

Se benötigen:

  • 165 g entsteinte Datteln
  • 120 g Haselnüsse geröstet (wenn nicht roh-vegan)
  • 1 große Orange die Schale abgerieben und entsaftet
  • 50 g Kakaopulver
  • 1 Messerspitze Salz

    Sie können die Dattel-Brownies mit frischen Aprikosen und frischen Kräutern servieren.

So geht's:

  1. Mixen Sie die Datteln in einer Küchenmaschine zu einem Püree. Geben Sie die Haselnüsse, 3% des Orangensafts, die geriebene Orangenschale, das Kakaopulver und eine Prise Salz hinzu. Ist die Mischung zu trocken, geben Sie etwas mehr Orangensaft hinzu.

  2. Drücken Sie die Brownie-Mischung in einer Dose zu einer 2 cm dicken Schicht und kühlen sie vor dem Servieren mindestens 1 Stunde im Kühlschrank.


Mehr Rezepte finden Sie hier:  http://feastkitchen.com/de/

09.08.2016