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Save the date - Kinotipps im März 2015

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Kinotipps März 2015: Lust auf Popcorn und sehenswerte Filme? Flair hat die schönsten Kinofilme für den Februar und März zusammen gestellt. Diese Spielfilme dürfen Sie nicht verpassen ...

KRIMIKOMÖDIE STARKE FARBEN WÄHLEN wie Katherine Waterston

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Katherine Waterston in Inherent Vice – Natürliche Mängel
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Mut zur Farbe - Orange ist die Trendfarbe der 70-er Jahre

Ihr Kleid in der Trendfarbe Orange ist nicht der einzige Knalleekt, den Katherine Waterston in der Krimikomödie „Inherent Vice – Natürliche Mängel“ liefert. Als ehemalige Freundin des Privatdetektivs und Drogen-Fans Larry „Doc“ Sportello (Joaquin Phoenix) überrascht sie ihren Ex, indem sie eines Abends plötzlich vor seiner Tür steht und ihn bittet, ihrem neuen Lover Mickey (Eric Roberts) zu helfen. Der ist nämlich ein schwerreicher Immobilienhai und in Gefahr, von
seiner eigenen Frau und deren Liebhaber gekidnappt zu werden. Doch kaum hat Sportello mit den Ermittlungen begonnen, ist Mickey auch schon verschwunden– und eine schräge Jagd quer durch Los Angeles beginnt. Paul Thomas Andersons
Verlfimung von Thomas Pynchons gleichnamigem Roman ist übrigens auch eine Ode an die 70er-Jahre, in denen Orange bekanntlich schwer in Mode war.
Inherent Vice– Natürliche Mängel.

Regie: Paul Thomas Anderson, mit Joaquin Phoenix und Owen Wilson, ab 12. 2

Historiendrama - sich etwas großes zutrauen wie Ava Duvernay

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Selma mit Ava DuVernay
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Kinotipp: Mitreißendes Historiendrama
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Selma startet am 19.02. in den deutschen Kinos

Immer noch selten vergibt Hollywood Großaufträge an Frauen– und noch seltener an Afroamerikanerinnen. Schon allein dadurch erregt Ava DuVernays „Selma“ Aufsehen. Hinzu kommen von Historikern ausgelöste Kontroversen, ein Golden Globe für den besten Filmsong sowie die Verwunderung darüber, dass das von
Presse und Publikum hochgelobte und dreifach nominierte Drama nicht mehr Trophäen erhalten hat. Aber auch ohne Drumherum-Storys ist DuVernays Film über den Protestmarsch, mit dem sich schwarze US-Amerikaner vor 50 Jahren ihr Wahlrecht auch in der Praxis erkämpften, kein bisschen unauällig. Dafür sorgen großartige Darsteller– allen voran David Oyelowo als Martin Luther King– und die ebenso kraftvolle wie kluge Inszenierung, die zeigt, dass Hollywood häufiger Großaufträge an Frauen– jeder Hautfarbe – vergeben sollte.

Selma. Regie: Ava DuVernay, mit David Oyelowo, Carmen Ejogo, Cuba Gooding Jr. und Giovanni Ribisi, ab 19. 2.

AGENTENKOMÖDIE: Einen Gentleman AUSBILDEN wie Colin Firth

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Actionfilm und Komödie mit brilianten Schauspielern
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Matthew Vaughn und Colin Firth in Kingsman: The Secret Service

Wie macht man aus einem rüpelhaften Teenager einen jungen Gentleman? Ganz einfach: Man bildet ihn zum Geheimdienstagenten aus. Harry Hart (Colin Firth), selbst ein britischer Agent der alten Schule, versucht im neuen Kinohit von „Kick-Ass“-Regisseur Matthew Vaughn, aus einem unkultivierten, aber höchst vielversprechenden Straßenjungen (Taron Egerton) einen ebenso coolen, charmanten und abgebrühten Spionagepro zu machen, wie er selbst einer ist. Und weil er dabei gleichzeitig mit einem verschlagenen Technikgenie zu kämpfen
hat, das die Welt bedroht, ist „Kingsman: e Secret Service“, der übrigens auf Dave Gibbons Comic „e Secret Service“ basiert, nicht nur eine witzige Generationenkomödie, sondern auch ein spannungsreicher Actionfilm.

Kingsman: e Secret Service. Regie: Matthew Vaughn, mit Colin Firth, Taron Egerton, Samuel L. Jackson, Mark Hamill und Michael Caine, ab 26. 2.

Drama - den Augenblick leben wie Julianne Moore

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Julianne Moore in "Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“
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Für ihre Rolle gilt sie als Tipp für den Oscar

Bewegende und aufrüttelnde Reden, die das Publikum zu Tränen rühren, sind ein altbekanntes Filmklischee, über das eingeeischte Cineasten gern ein wenig die Nase rümpfen. Der Vortrag, den Julianne Moore als Frau mit zunehmendem Gedächtnisverlust in „Still Alice – Mein Leben ohne Gestern“ vor der Alzheimer-Gesellschaft hält, rang aber selbst abgebrühten Kritikern Beifall ab. Grund dafür ist die überragende Leistung der Hauptdarstellerin: Sie spielt Dr. Alice Howland, eine anerkannte Linguistikprofessorin und dreifache Mutter, die an einer frühen –
und vererbbaren – Form von Alzheimer leidet, die ihr Leben und das ihrer Familie völlig umkrempelt. Trotzdem ist die gemeinsame Regiearbeit von Richard Glatzer und Wash Westmoreland kein Depri-Drama, sondern ein intensiver und lebensbejahender Film.

Still Alice – Mein Leben ohne Gestern. Regie: Richard Glatzer, Wash Westmoreland, mit Julianne Moore, Kate Bosworth, Kristen Stewart und Alec Baldwin, ab 5. 3.

Erotikdrama - Fantasien ausleben wie Dakota Johnson

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Bald Weltstars? Dakota Johnson und Jamie Dornan in Fifty Shades of Grey
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Verführung pur - Die Verflimung zum Buch von E. L. James

Eigentlich war schon verblüffend genug, dass aus der online veröentlichten „Twilight“-Fan-Fiction über die hart an der Grenze zum emotionalen Missbrauch balancierende SM Beziehung zwischen einem reichen Geschäftsmann und einer jungen Studentin eine millionenfach verkaufte Buchtrilogie wurde, die vor allem bei weiblichen Lesern großen Anklang fand. Die Überraschung konnte aber noch getoppt werden, als Hollywood sich entschloss, die „Romanze der etwas anderen Art“ auf die Leinwand zu bringen– und das, obwohl es von zahlreichen Schauspielstars Absagen hagelte. Selbst wenn das Drama um sexuelle Dominanz
und Unterwerfung nicht jedermanns Geschmack sein mag: Die Tatsache, dass nicht nur E. L. James Buch vorlage, sondern auch Kelly Marcels Drehbuch und Sam Taylor-Johnsons Inszenierung aus weiblicher Hand stammen, macht auf jeden Fall neugierig. Ebenso wie das weltweite Phänomen, als das „Fifty Shades of Grey“ mittlerweile gilt.


Fifty Shades of Grey. Regie: Sam Taylor-Johnson, mit Dakota Johnson, Jamie Dornan, Rita Ora, Jennifer Ehle und Marcia Gay Harden, ab 12. 2.

FANTASY MÄRCHEN hinterfragen – WIE MERYL STREEP, EMILY BLUNT UND JOHNNY DEPP

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Johnny Depp im Film "Into the Woods"
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Fantasievoll – das Broadwaystück als Film
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Rotkäppchen, Rapunzel und Cinderella, die auf der Suche nach dem Glück

„Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute.“ Mit diesem Satz enden die meisten Märchen. Bei „Into the Woods“ ist das anders. Zwar trifft man in Rob Marshalls turbulentem Musical auf altbekannte Figuren wie Rotkäppchen, Rapunzel oder Cinderella, die auf der Suche nach dem Glück sind und deren Wüsche sich vielfach sogar zu erfüllen scheinen. Doch ihre Geschichten sind damit noch nicht vorbei. Im zweiten Teil des Films wird die heile Happy-End-Welt hinterfragt – und mit ihr die traditionellen Rollenmuster, die für Frauen das Finden eines Märchenprinzen als oberstes Ziel definieren. Und weil das gleichnamige Broadwaystück, das hier verfilmt wurde, von dem legendären Stephen Sondheim („West Side Story“, „Sweeney Todd“) und von James Lapine („Verliebt in Chopin“) stammt, passiert das in brillanten Texten voller Wortspiele und Mehrdeutigkeiten, die (zumindest in der Originalfassung) ebenso hörenswert sind wie die Musik.

Into the Woods. Regie: Rob Marshall, mit Meryl Streep, Emily Blunt, Anna Kendrick und Johnny Depp, ab dem 19. 2.

26.02.2015