Save the Date im April - Ausstellungsstipps
Installation - Politisches und Privates
Kunstliebhaber aufgepasst - Ai Weiwei zeigt im Martin Gropius Bau in Berlin bis jetzt nie gezeigte Kunstwerke und die Art Cologne öffnet wieder ihre Tore. Hier finden Sie die aktuellen Ausstellungstipps für den April 2014, also Save the Date.
Fotos: Gao Yuan, Aida Muluneh, Courtesy of the artist and Palazzo Gallery Brescia, Axel Naß
Permanente Überwachung, ständige Angst vor Verhaftung und dazu noch ein Ausstellungsverbot im eigenen Land – Ai Weiwei produziert seine Kunst wahrlich unter erschwerten Bedingungen. Seine Art, damit umzugehen: so viel Öffentlichkeit wie möglich. Deshalb hält der chinesische Regimekritiker den Kontakt zur Außenwelt via Twitter, postet Updates über seine Arbeit, aber auch über ganz profane Dinge wie sein Mittagessen. Von seinem Pekinger Studio aus entwickelte er jetzt für den Berliner Martin-Gropius-Bau mit „Evidence“ seine bisher größte Ausstellung. Und die ist spektakulär: Die Mehrzahl der Installationen, Fotos und Videoarbeiten wurde extra für Berlin entwickelt, keines der Werke bisher in Deutschland gezeigt. Der Künstler selbst wird wohl kaum dabei sein können – Ai Weiwei durfte seit April 2011 China nicht mehr verlassen.
Zu sehen vom 3.4 bis 7.7., weitere Informationen finden Sie online auf berlinerfestspiele.de
Messe - Die Kunst der Zusammenarbeit
Ja, auch (Kunst-)Messen können sexy sein – das weiß man spätestens, seit Brad Pitt nicht nur auf der Art Basel, sondern auch auf weniger prominenten Messen wie etwa der Tefaf in Maastricht gesichtet wurde. Ob der Hollywoodstar auf der Art Cologne vorbeischaut, kann zwar niemand garantieren, aber immerhin ist die Kölner Messe die weltweit älteste Messe für bildende Künste. Rund 200 internationale Galerien präsentieren ihre Kunstwerke. Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Drucke, Performances oder Videokunstwerke – alles ist dabei. In diesem Jahr setzt die Art Cologne in ganz besonderer Weise auf das Konzept des Netzwerkens: Der Sektor „Collaborations“ lädt Galerien ein, ihre Interpretationen rund um das Thema Zusammenarbeit zu präsentieren. So sollen junge und etablierte Künstler zusammengebracht werden und neue, grenzüberschreitende Trends entstehen.
Vom 10. bis 13.4., weitere Informationen finden Sie online auf artcologne.de
Ausstellung - Zwischen Himmel und Hölle
In Sachen zeitgenössischer Kunst ist Afrika noch immer der vergessene Kontinent. Kein Erdteil ist derart unterrepräsentiert: Egal, ob in den internationalen Galerien, Kunstmagazinen oder der Forschung – afrikanische Gegenwartskunst ist dort kaum zu finden. Wie viel es in der aktuellen afrikanischen Kunst tatsächlich zu entdecken gibt, zeigt jetzt das MMK Frankfurt in der sensationellen Ausstellung „Die Göttliche Komödie. Himmel, Hölle, Fegefeuer aus Sicht afrikanischer Gegenwartskünstler“. 60 Kreative aus 22 verschiedenen Ländern und aus den unterschiedlichsten Bereichen (Malerei, Fotografie, Skulptur, Video, Performance und Installation) präsentieren hier ihre Werke. Inhaltlich will man weg vom Klischee der postkolonialen Kunst, die sich nur mit ihren ?eigenen politischen Problemen auseinandersetzt.
Von dem 21.3. bis 27.7., weitere Informationen finden Sie online auf mmk-frankfurt.de
Festival - Kollektives Kulturfieber
Die Quadriennale Düsseldorf ist ein alle vier Jahre stattfindendes Festival, an dem sich die führenden Kunstmuseen, Ausstellungshäuser und die Kunstakademie beteiligen. „Über das Morgen hinaus“ heißt das gemeinsame Leitthema – es geht also um Zukunftsvisionen aller Art. Das Besondere in diesem Jahr: Es sollen auch Menschen angesprochen werden, die bislang noch keinen Zugang zu Kunst und Museen hatten. Die Kuratoren bringen deshalb die Werke aus dem White Cube auf die Straße. Tonkünstler Rochus Aust etwa hat eigens eine Klanginstallation komponiert und dafür neue Musikinstrumente erfunden: die sogenannten Quadraphone. Auf den Dächern aller an der Quadriennale teilnehmenden Häuser werden zum Auftakt Musiker in diese Klangkörper blasen.
Vom 5.4. bis 10.8., weitere Informationen finden Sie online auf quadriennale-duesseldorf.de
