Charli XCX: Shootingstar der Popszene im Interview

Charli XCX ist Shootingstar der Popszene und unter anderem für den Hit „I Love it“ von Icona Pop verantwortlich. Sie selbst startete mit dem Song „Boom Clap“ durch. Er ist Teil ihres zweiten Albums „Sucker“, das im Januar 2015 erscheint. Mit flair spricht sie über Musik, Mode und Feminismus

Interview: Nina Schmidt

flair: Im Januar wird dein neues Album „Sucker“ in Deutschland veröffentlicht. Worum geht es in dem Album und wie kam es zu diesem Titel?

Charli XCX: „Sucker“ ist ein Mittelfinger an alle Hater, die an mir gezweifelt haben. Ich sehe Musik immer in Farben und „Sucker“ sehe ich in Pink und Schwarz. Pink ist einerseits eine aggressive, auffällige Farbe und gleichzeitig auch eine sehr feminine. Es ist ein echtes Girl Power-Album geworden.

flair: Ist der Song „Break the Rules“ ein moderner feministischer Song?

Charli XCX: Ja, auf jeden Fall! In „Break the Rules“ geht es um Anarchie und darum das zu tun, was man will. Auch in „Body of My Own“ gibt es klare feministische Bezüge. Es geht darum, dass Frauen die Kontrolle über ihren Körper haben und genau das damit tun können, was sie wollen. Feminismus ist ein Thema, das sich durch das ganze Album zieht.

flair: Woher nimmst du deine Inspiration für Songs?

Charli XCX: Hauptsächlich von meinen Lieblingsfilmen und von Musikvideos. Für dieses Album habe ich mich zum Beispiel von „Ladies and Gentleman, the Fabolous Stains“ und „Rock'n'Roll Highschool“ inspirieren lassen. Aber auch von Yéyé-Pop aus den Sixties, zum Beispiel von Brigitte Bardot oder Sylvie Vartan.

flair: Welcher deiner eigenen Songs magst du am liebsten?

Charli XCX: Mein Favorit ist wahrscheinlich „Need your Love“, den ich mit meinem guten Freund Rostam von Vampire Weekend in Schweden geschrieben habe.

flair: Und dein Lieblingssong eines anderen Künstlers?

Mein Lieblingssong, den ich gerne geschrieben hätte, ist „Piece of Me“ von Britney Spears. Einfach weil es ein so unglaublicher guter Popsong ist, der auch gut gestern veröffentlicht worden sein könnte.

flair: Ist Britney eines deiner Vorbilder?

Charli XCX: Ich würde nicht unbedingt Vorbild sagen, aber sie hat mich als junges Mädchen auf jeden Fall stark beeinflusst.

flair: Deine Songs klingen oft etwas tougher als andere Popsongs. Woher kommt das?

Charli XCX: Punk ist eine große Inspiration für mich. Ich war Ende letzten Jahres in Schweden und habe mit der Band eines Freundes Punksongs gecovert. Das Schreien ins Mikro hat mir sehr geholfen, Wut abzubauen und wieder Popsongs schreiben zu können.

flair: Du hast schon Songs mit Iggy Azalea und Brooke Candy aufgenommen. Mit wem würdest du in Zukunft gerne mal arbeiten?

Charli XCX: Unbedingt mit Gwen Stefani. Sie ist einfach cool und zeitlos, ich werde sie immer lieben. Und natürlich mit Britney! Einen Song mit ihr aufzunehmen wäre ziemlich toll.

flair: Deine Songs wurden bei Schauen von Marc Jacobs und Victoria's Secret gespielt. Ist Mode ein wichtiger Teil deines Lebens?

Charli XCX: Auf jeden Fall. Vor allem die Neunziger Jahre inspirieren mich sehr. Der Film „Clueless“ aus den Neunzigern zum Beispiel ist für mich ein absoluter Mode-Kultfilm. Was Versace und Chanel in dieser Zeit auf dem Runway gezeigt haben, fand ich sehr aufregend. Mode ist für mich eine Form, sich auszudrücken und frei zu fühlen. Ich liebe es, mich schick zu machen!

flair: Bei der Show welchen Designers würdest du deine Musik gerne mal hören?

Charli XCX: Definitiv Moschino! Ich liebe Moschino und Jeremy Scott über alles. Die letzte, von Barbie inspirierte Kollektion war so cool. Dort einen meiner Songs zu hören wäre schon toll.

flair: Hast du ein Stilvorbild?

Charli XCX: Klar, zum Beispiel Rose McGowan, die Mädels vom Film „Der Hexenclub“ und Mariah Carey in den Neunzigern. Sie hat damals echt coole Teile getragen.

flair: Wenn du ein Kleidungsstück wärst, was wärst du?

Charli XCX: Wahrscheinlich wäre ich ein Paar Stripperschuhe!