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Michalsky Home Collection

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Sein Slogan lautet: „Real clothes for real people“, doch inzwischen müsste es eigentlich heißen „Real clothes for people and their homes“! Seit 2011 entwirft Michael Michalsky, Deutschlands umtriebigster Designer, neben seiner Mode auch Interior-Produkte. Nach seiner Sofa-Serie im Herbst letzten Jahres wurde auf der IMM in Köln Anfang der Woche  nun auch eine Teppich-Kollektion vorgestellt. Mareile Braun, stellvertretende Chefredakteurin von FLAIR sprach mit Michalsky über seine gestalterischen Zukunftsvisionen.

Von Mareile Braun

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„Ich will einen kompletten Lifestyle kreieren!“

Warum haben Sie ausgerechnet mit einer Sofa-Kollektion begonnen. Sind Sofas nicht was für Couch Potatoes?

Mag sein, aber wir alle sind ja nicht mehr nur in Clubs unterwegs. Ich bin jetzt 45 und gehe natürlich noch gern aus, aber ich bin auch gern zuhause. Das ist nämlich eindeutig chicer und komfortabler als vor 20 Jahren – vor allem das Sofa!


Vermutlich besitzen Sie ein Modell der Extraklasse aus Ihrer Kollektion?


Logisch! Ich habe in meiner Wohnung das Modell „Berlin“ in einer XXL-Variante mit vier Elementen. Es ist insgesamt 4,60 Meter lang und hat einen Velours-Samtbezug. Die Lehne lässt sich zu einem Tischchen fürs Laptop umklappen und eine Seite zur Chaiselongue ausziehen. Das ist aber nicht nur bei meinem Modell so - im Prinzip kann sich jeder sein individuelles Sofa aus verschiedenen Modulen und sechs verschiedenen Gruppen von Bezügen zusammenstellen. Gerade das war mir wichtig: Ein Sofa muss auf verschiedene Lebensräume und individuelle Bedürfnisse anpassbar sein. Auch wenn ich mal umziehe oder aus einem Single ein Familienmensch wird.

 

Auf ihrem Anzeigenmotiv turnt eine Horde Kinder auf dem Sofa herum. Gehören Familien neuerdings zur Michalsky-Zielgruppe?

Klar, auf jeden Fall! Nur weil irgendwann Kinder dazukommen, hört man doch als Design-affiner Mensch nicht auf, sich ästhetisch anzuziehen und einzurichten. Die Michalsky-Sofas sind strapazierfähig – auf ihnen darf man wirklich LEBEN. Bei italienischen Designer-Sofas hat man doch allein schon Berührungsängste, weil die so teuer sind. Meine Modelle sind schön, qualitativ hochwertig und trotzdem bezahlbar. Außerdem gibt es keine langen Lieferzeiten – deswegen passt der Hersteller Polipol zu mir.


In der Mode gibt es jede Saison neue Trends und Styles – auch bei Michalsky. Wie sieht es im Michalsky-Living-Bereich aus?

Natürlich gibt es zweimal im Jahr neue Modekollektionen bei Michalsky, aber auch da ist mein Bestreben, eher Lieblingsteile zu erschaffen, als Eintagsfliegen, die kurz darauf schon wieder„last season“ aussehen. Ich finde eine gewisse Langlebigkeit, einen zeitlosen Look total cool. High Fastfood Fashion interessiert mich genauso wenig wie Wegwerf-Möbel. Qualität und ein durchdachtes Design machen Stücke zu modernen Klassikern.

 

Auf der letzten Mailänder Möbelmesse war die sogenannte „Social Kitchen“ ein Lieblingsobjekt vieler Designer. Gibt es schon Pläne für eine Michalsky-Küchenkollektion?

Noch nicht akut, aber natürlich interessiert mich dieser Bereich sehr unter dem sozialen Aspekt. Von Cocooning spricht zwar keiner mehr, aber das Phänomen ist ja spürbarer denn je: Leute laden gern Leute zu sich nach Hause ein und was macht man da: Gemeinsam kochen, reden, essen. Ich habe in meiner Wohnung natürlich auch so eine offene Wohnküche und das eine oder andere Teil würde ich dafür schon gern entwerfen...


Was haben wir ansonsten noch aus der Michalsky Wohnwelt zu erwarten?


Gerade ist meine erste Teppichserie „Metropolis“ produziert von Reinkemeier Rietberg herausgekommen, ebenfalls eine sehr individuell zusammenstellbare Kollektion mit verschiedenen Materialien, Farben und Teppichfloren. Ebenfalls noch in diesem Jahr bringe ich ein Besteck heraus, irgendwann dann noch mehr Tableware und Tapeten.

Eine „Catwalk-Bar“ gibt es in Berlin schon – träumen sie insgeheim auch vom Michalsky Hotel?

Mein Fernziel ist es, einen kompletten Michalsky-Lifestyle zu kreieren und dazu würde natürlich auch ein Hotel gut passen. Insofern: Man soll niemals nie sagen!

Weitere Informationen unter www.michalsky.com

15.01.2013