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Prêt-à-Porter im Umbruch: Gucci zeigt jetzt auch Damen- und Herrenkollektion zusammen

Nach Burberry und Tom Ford zieht Gucci mit: Ab 2017 will die italienische Modemarke seine Damen- und Herrenkollektion gemeinsam präsentieren. Damit springt das Label auf einen wegweisenden Trend auf. flair erklärt diesen Umbruch und was sich sonst noch in der Prêt-à-Porte bewegt.



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Gucci, Frühjahr/Sommer 2016 | Foto: catwalkpictures.com

Am vergangenen Dienstag verkündete Gucci-Ceo Marco Bizzarri auf der „New York Times International Luxury Conference“ die News. Als Grund für das Zusammenlegen der beiden Schauen erklärte er dort, dass das „mehrere Geschäftsaspekte vereinfachen“ würde.

Und weiter: „Die Beibehaltung von zwei getrennten Schauen ist in der heutigen Zeit mehr der Tradition zuzuschreiben, als einer bewussten praktischen Entscheidung“.

Chefdesigner Alessandro Michele hingegen möchte damit seine Mode von genderspezifischen Aspekten befreien und hat auch schon in der Vergangenheit immer wieder Männermodels über seinen Frauenlaufsteg geschickt. Gegenüber der Modefachzeitung „Women's Wear Daily“ erklärte er: „Mir kommt das ganz natürlich vor. So sehe ich die Welt.“

Die Vorreiter des Unisex-Trends

Mit dieser neuen Tendenz steht Gucci nicht alleine da. Sowohl Burberry als auch das kleine französische Newcomer-Label Vetements haben entschieden, die Präsentationen für Männer und Frauen zusammenzufassen. Die Idee dahinter: traditionelle Gendergrenzen existieren in der Mode nicht mehr - Männer und Frauen sind heute gleichermaßen an ihr Mode interessiert. Beleg für diese Labels sind die Umsatzzahlen in der Menswear. Die sind in den letzten fünf Jahren um 18 Prozent gestiegen.

Das Konzept: „See now Buy now“

Bei dem Label Burberry geht es noch einen Schritt weiter. Ab der Sommer 2017-Kollektion, die im September in London präsentiert wird, sollen die Kunden die Möglichkeit bekommen die gesamte Kollektion direkt nach der Show online und in bestimmten Verkaufsstellen zu shoppen. Ein Konzept, das bereits auf der letzten New Yorker Fashion Week von Marken wie Michael Kors, Diane von Furstenberg und Proenza Schouler zelebriert wurde.

Die Auflösung der Saisons

Tom Ford hängt in Sachen Umwälzung alle ab. Auch er legt sein Frauen- und Männerkollektionen zusammen. Auch die sollen direkt nach der Show zum Kauf erhältlich sein. Deshalb zeigt er aber auch nicht mehr eine Saison im Voraus. Er sagte seine letzte Show in New York ab und zeigt stattdessen seine Herbst-Winterkollektion für 2016/2017 auf den Modenschauen im September und löst somit den saisonalen Vorlauf auf.

Die Demokratisierung der Mode hat den Umbruch hervorgerufen.

Social Media und Blogger haben High Fashion einer breiten Masse zugänglich gemacht. Während die Kollektionen früher nur einem ausgewählten Fachpublikum gezeigt wurden, können Konsumenten sich heute selbst einen Überblick via Livestreams, Blogs und Instagram über die neusten Laufsteg-Trends verschaffen.





06.04.2016