Fashion Week

Interview mit Designer for Tomorrow Leandro Cano

Du hast Dich von dem Engel des Todes Azrael inspirieren lassen. Wie kam es dazu? Bist Du sehr gläubig?

Das Todesthema ist für mich sehr wichtig und ich versuche einen melancholischen, weißen Tod darzustellen. Mein Ziel war es, den Tod in etwas schönes, mystisches zu transportieren.

Warum interessierst Du Dich für den Tod?

Der Tod interessiert mich schon immer. Ich finde alles was mit dem Tod zu tun hat super interessant.

Das klingt etwas ungewöhnlich. Sind nicht sehr negative, ängstliche Gedanken mit dem Tod verbunden?

Nein, für mich nicht. Meine Inspirationsquelle, der Engel Azrael ist eine sehr positive Figur, die sich darum kümmert die Toten in den Himmel zu bringen. Er hilft Ihnen über die Schwelle.

Wie siehst Du die spanische Modeszene im internationalen Vergleich?

Ich sehe ein großes Potential. Wir sind sehr traditionell und transportieren das nach außen. Unsere Wurzeln fließen ganz natürlich in unsere Kollektionen ein, das macht die Mode sehr authentisch.

Welche Frau würdest Du gerne in Deinen Modellen sehen?

Kate Moss.

Was machst Du nach der Show?

Ich gehe auf die Premium Messe und danach fahre ich nach Hause, aber ich komme wieder (lacht).

About Leandro Cano

1984 wurde Leandro Cano in Sevilla geboren. Seine spanische Heimatstadt Jaén, in der seine Eltern noch heute leben, verließ er für sein Grafikdesign-Studium in Barcelona und schließlich, um Modedesign an der CEADE Leonardo in Sevilla zu studieren. Hier lebt Leandro seitdem und arbeitet im eigenen Atelier an seinen Kollektionen. Zur Mode kam der Designer über eine Lesung des Designers Mariano Fortuny. Seine wichtigste Inspirationsquelle die Frauen seiner Familie, seine Großmutter, Mutter und Schwester.

Mehr über Leandro Cano finden Sie auf seiner Website www.leandrocano.com und auf www.designer-for-tomorrow.com

FLAIR fashion&home traf Leandro Cano, „Designer for Tomorrow“ Gewinner 2012, in seinem provisorischen Atelier in Neukölln. Der Spanier ist der erste internationale Gewinner des Nachwuchsawards von Peek & Cloppenburg Düsseldorf“. Grund genug, sich den Jungdesigner und seine avantgardistischen Entwürfe mal etwas genauer anzusehen.

Mirjana Goedicke (Text & Bild)

Am 4. Juli war die Entscheidung gefallen, die Jury um Schirmherr Marc Jacobs, hatte Leandro Cano zum Designer for Tomorrow 2012 gekürt.  Überzeugt von den skulpturalen Silhouetten und den avantgardistischen Details wurde der Spanier für die Awardshow im Mercedes-Benz Fashion Week Zelt ausgewählt. Seine Herbst-/Winterkollektion 2013/14 ÁNIMA ist romantisch, nostalgisch und vor allem ausgefallen. Besonders markant sind florale Keramikteile Lederapplikationen, Stickereien und üppige Formen.

Interview mit leandro Cano

Was würdest Du mit Marc Jacobs machen, wenn Du einen Tag lang mit ihm in Deiner Heimatstadt Sevilla verbringen könntest?

Wir würden definitiv nichts machen, was mit Mode zu tun hat. Wir würden ein Bierchen trinken gehen, Tapas essen und die Stadt besichtigen.

Was war Deine erste Reaktion, als Du erfahren hast, dass Du der neue Designer for Tomorrow wirst?

Das war eine Mischung zwischen Melancholie und Freude. Ich empfand viele verschiedenen Emotionen und war absolut glücklich.

Was bedeutet die Auszeichnung für Dich?

Es bedeutet alles für mich. Es ist die größte Chance meines Lebens. Ich werde versuchen das Beste daraus zu machen!

Dein Style in einem Satz?

Klassisch, elegant und avantgardistisch.

In Deinen Modellen tauchen immer sehr extravagante Materialien wie Keramik oder wabenartige Stoffe auf. Offensichtlich experimentierst Du gerne. Welche Stoffe möchtest Du gerne mal verwenden?

Oh, viele verschiedene. Ich liebe es, zu experimentieren und ungewöhnliche Materialien auszuprobieren. Momentan habe ich aber nur die aktuelle Kollektion in meinem Kopf.

Backstage-Impressionen:

21.01.2013