fashion

Flair Magazin im März 2017

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„IN EINER WELT, DIE IMMER SCHWÄRZER WIRD, ERSEHNEN WIR DIE HEITERKEIT BUNTER FARBEN“

Barbara Vinken über die Rolle der Farbe in Gesellschaft und Mode

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ART OF COLOUR

Die Trendfarben der neuen Saison sind bunt wie nie

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COLOURS OF CREATION

Die Farbwelten von vier Kreativen aus Mode, Beauty und Kunst

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MODESTRECKE DUALITY

Die Identitäten von maskulin und feminin deutlich herausgestellt – und doch untrennbar miteinander verbunden

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MODESTRECKE BERECHNENDE MODE

Steifen, Karos und Plissees als roter Faden durch den Sommer

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MODESTRECKE TAGTRÄUME

Verspielt im Detail und klar im Schnitt – das ist moderne Romantik pur

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ACCESSOIRE-TRENDS

Formverliebte Eleganz, 90s-Revival oder tropische Exoten: Das sind die Accessoires für die kommende Saison

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FARBSPIELE

flair kennt die Make-up-Trendformel für diesen Sommer

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Alles so schön bunt hier. Und das liegt nicht nur am neuen Heftdesign oder an der mannigfaltigen Frühjahr/Sommer-Mode. Für die farbenprächtigen Trends gibt es natürlich einen guten Grund: „In einer Welt, die immer schwärzer wird, ersehnen wir die Heiterkeit bunter Farben“, erklärt die Münchner Literaturprofessorin Barbara Vinken im Gespräch mit flair über die Rolle der Farben in der Mode.

Das liefert schon mal eine erste Antwort auf die Frage, wie überhaupt ein Farbtrend entsteht. Aber Vorsicht, bei allzu viel Kopfdenken verliert sich leicht das Wesentliche: nämlich das Gefühl. Farben haben eine enorme Wirkung auf unser Gemütsleben, sie sind eine eigene Sprache, haben ihren eigenen Charakter, und man kann sie hören und schmecken. Ja, man könnte sie sogar bekennen. Sagen, was Sache ist, Farbe bekennen – aber wie? In Zeiten von politischer Korrektheit ist es nicht immer leicht, zu sagen, was einem auf der Seele brennt.

Aber auch andersrum: Die Anwendung manipulativer Wortklauberei – framing nennt sich dieser Trend – wird zum beliebten Werkzeug, wenn es darum geht, Leser, Wähler, Käufer und Mitstreiter zu gewinnen. Und dann wäre da noch der schwindende Mut, in einer digitalen Welt seinem Gegenüber in die Augen zu schauen und mit etwas Empathie die eigene Überzeugung zu vermitteln, ohne dem anderen dabei auf den Schlips, Pardon Rocksaum, zu treten. Die Möglichkeiten sind so bunt und vielfältig wie der Blick durch ein Kaleidoskop.

Wir haben versucht, ein paar Farbakzente einzufangen und die Welt durch die Augen von Rotsehern, Schwarzträgern, Farb(be)kennern zu betrachten. Unsere Gegenwart lebt von Kontrasten – und man kann sie wie die Mode auch von zwei Seiten betrachten. Ihre Sichtweise und Lieblingscouleur offenbaren zwei Frauen mit starker Haltung. Von der Links-Politikerin Sahra Wagenknecht, die alles auf Rot setzt, wollte flair wissen, was sie über Mode und Luxus denkt und wie sie zu den Themen der Zeit Farbe bekennt. Zu diesen bezieht auch Fiona Swarovski, die sich selbst als Harmoniemensch bezeichnet, klare Standpunkte. Und sieht im Gespräch mit flair ein Leben mit Luxusgütern weder rosarot noch schwarzweiß, sondern als Aufforderung, die Welt heller zu machen.

Wir versprechen Ihnen weder das Blaue vom Himmel, noch lassen wir Sie gelb vor Neid werden, wir drehen Ihnen auch keine weißen Westen an, und den roten Faden verlieren wir schon gar nicht, wenn es um Mode geht.

Wir wünschen Ihnen viele bunte Momente mit flair!

Blick ins Heft:

FRAU IN WEISS

Fiona Swarovski über den Versuch, die Welt zu retten – und das farbenfroh

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FRAU IN rot

Sahra Wagenknecht im flair-Gespräch über Mode und Feminismus

15.02.2017