Die Highlights der Pariser Fashion Week im Herbst 2021

Auf einem Laufsteg unter gigantischen Kronleuchtern im Louvre Museum in Paris präsentierte Nicolas Ghesquière eine Frühling/Sommer 2022-Kollektion, die so königlich ist wie das Setting selbst. Kleider, die an der Hüfte weit ausgestellt sind, erinnern an den Stil des 19. Jahrhunderts, bloß ohne den weit ausgestellten Unterrock. Stattdessen kombiniert Ghesquière dazu maskuline Blazer und lässige Boots. Eine Reise durch die Zeit versprechen auch die Vampir-ähnlichen Looks mit ihrem Jabot, wozu glänzende Blazer oder Steppjacken getragen werden.

Heiße College-Vibes schimmern bei den Looks der Frühling/Sommer 2022 Kollektion von Miuccia Prada durch. Zu Popelinhemden werden entweder tiefsitzende weite Hosen oder kurze Miniröcke kombiniert, bei denen selbst die Innentaschen länger sind. Auffällig sind auch die Pullover – die so kurz sind, dass sie den ganzen Bauch entblößen und der BH darunter hervorblitzt. Es wirkt so, als hätten rebellische Schüler ihre Uniformen kürzer geschnitten, bis fast nichts mehr von dem Stoff übrig bleibt.

Eine Reise zurück in die 80er Jahre bei Chanel: der erhöhte Laufsteg, umgeben von zahlreichen Fotografen, die sich um den besten Shot reißen sowie der große Chanel-Schriftzug über dem Bild des Models Vivienne Rohner am Anfang des Catwalks erinnern an die Shows der späten 80er und frühen 90er Jahre. Eine Hommage an die Modenschauen und Fotografen. Chanel eröffnet die Show mit Bademode, knappen Miniröcken und sexy Shorts im ikonischen Schwarz-Weiß-Look der Maison. Der Twill der Chanel-Kostüme wurde mit bunt gestreiftem Print ersetzt und fängt somit einen frischen, jungendlichen Geist ein. Beendet hat Virginie Viard die Show mit fließenden Kleidern im bunten Print, die Lust auf lange Sommerabende machen.

Mit ihren Bikinis, voluminösen Blouson Tops oder den lässigen Bermudashorts in Metallic-Pink bringt Isabel Marant echte Miami Vibes der 80er auf den Laufsteg. Die Models zeigen viel Bein und sogar ein breites Lächeln, was eine erfrischende Überraschung ist, da es in der Branche definitiv zu einer Seltenheit gehört. Angefangen mit Tönen wie Orange, Gelb und Grün, gefolgt von Pink und Violett, endete Marant die Show mit nächtlichem Funkeln – wie der Verlauf eines Sonnenuntergangs in einer Sommernacht.

Magisches Color-blocking präsentierte Dior bei der Präsentation der Frühling/Sommer Kollektion 2022. Die Idee, den Laufsteg in ein Brettspiel zu verwandeln, ist inspiriert von der Künstlerin Anna Paparatti. Die heute 85-Jährige gilt als eine der bekanntesten Künstlerinnen der italienischen Avantgardekunst der 1960er Jahre, da sie Fake-Brettspiele entworfen hat, die den Unsinn des Lebens hinterfragten.
Maria Grazia Chiuri arbeitete mit dieser Idee für die Live-Show und ließ die Models wie Spielfiguren über ein riesiges Brettspiel laufen. Dazu präsentierte sie eine überraschende Kollektion aus kräftigen Farben und knappen Röcken und Kleidern, die an die Sportbekleidung des ehemaligen Chefdesigners der Maison, Marc Bohan erinnern.