fashion

Berlin Fashion Week – die Highlights der flair-Redaktion

Ein von Marc Cain (@marccain) gepostetes Foto am

Ein von Marc Cain (@marccain) gepostetes Video am

 

Der meistgesehene Trend

Politische Themen gehen an der Mode nicht spurlos vorbei. Entweder thematisiert sie die aktuelle Weltlage oder sie betreibt Flucht. Auf der Berliner Fashion Week macht es den Eindruck, dass sich viele der Designer für ersteren Weg entschieden haben. Politischer Tristesse setzten sie leuchtende Farben entgegen und stimmen so einen optimistischen Ton an. Bei Perret Schaad trifft Himmelblau auf sattes Rot, mattes grün auf Sand, abstrakter Print vereint helles Gelb, Flieder und Schwarz – Farbe, Materialvielfalt und architektonische Silhouetten ergeben ein stimmiges Ganzes. Odeeh kombinieren Blau, Orange, Lila und Gelb in Hahnentritt, Samt, Strick und Brokat. Malaika Raiss zeigt sich ungewohnt maskulin, setzt dabei neben monochromen Looks auf die Farbe Pink und auch David Tomaszewski, der anstatt einer eigenen Kollektion mit dem polnischen Modehaus Aryton kooperierte, schwelgte in farbigem Samt und Seide. 

 

 

1
Foto: Perret Schaad

 

Die Beste Inszenierung

Unter dem Motto „Ballet Magnifique“ lud Marc Cain zu seiner Schau – und versprach nicht zu viel. Tutus und Ballett-Schläppchen hingen dicht an dicht über dem Laufsteg, auf dem eröffnend und abschließend Ballerinas zur Musik des Live-Streich-Orchesters tanzten. Die nachfolgenden Entwürfe griffen neben Tüll auch Print und leuchtende Farben auf. Plissierte Röcke wurden mit Kniestrümpfen und Pumps kombiniert, schlichte Rollkragenpullover zu schweren Perlenketten, Hosen in auffälligem Print zu Bomberjacken. 
Nicht vorab angekündigt, aber ebenso begeistert hat William Fan mit seiner Show am Donnerstagabend. In dieser erwachte hinter einer Wand aus roter Folie Chinatown zum Leben. Nicht nur kitschige Kulisse, sondern ein Stück persönliche Geschichte, wuchs Fan des einst im Amsterdamer Chinatown auf. In seiner Kollektion vermischt er asiatische und westliche Einflüsse, spielt mit Klischees und bedient sich an der Formsprache von Berufskleidung, tragbar für Frauen und Männer. 

Ein von Marc Cain (@marccain) gepostetes Foto am

Details @studiowilliamfan Fall Winter 2017 2018 #DerBerlinerModeSalon #CatriceLovesFashion #SebastianProfessional

Ein von DER BERLINER SALON (@derberlinersalon) gepostetes Foto am

1
Foto: William Fan by Rachel Israela

 

Der spannendste Newcomer

Als vielbeachtendes Kreativzentrum bringt die Berliner Fashion Week auch diese Saison vielversprechende Jungdesigner hervor. Das Talent der Stunde: Die Schweizerin Julia Seemann. Sie arbeitete bereits für Vivienne Westwood und Meadham Kirchhoff. Für ihre erste Herbst-/Winterkollektion, die sie im Rahmen der Berliner Fashion Week präsentierte, ließ sie sich von der Skate-Kultur, Musik und Kunst der 80er Jahre inspirieren, dessen Ergebnisse zugegebenermaßen an das derzeit wohl gehypteste Label Vetements erinnern. 

 

Die schönsten Accessoires

Längst tritt Schmuck in der Mode nicht mehr nur als Statist auf. Die Blicke sind während der Modeschauen auch auf auf Hals, Hand und Ohr der Models gerrichtet und Accessoire-Labels stellen neben Modedesignern aus. Neben Lili Radu, die ihre Taschen im Rahmen des Berliner Modesalon inszenierte und Thomas Sabo, die für ihre Kollektionsneuheiten in den Berliner China Club luden, fielen besonders die filigranen Designs des nachhaltigen Berliner Labels Lilian von Trapp auf.

 

Die coolsten Frauen

Während Kate Bosworth bei Marc Cain in der Fron Row saß, präsentierte Kate Moss in einem exklusivem Kreis die neue Kollektion des holländischen Labels Nikkie, dessen Gesicht sie ist und die von ihrem Stil insperiert ist. Auf der Eröffnung des Liebeskind-Headquaters gab niemand Geringeres als Grammy-Nimminierte Lianne La Havas ein Akustik-Konzert und auf dem Laufsteg lief Ava Dahlem, die in Paris bereits bei Dries van Noten und Givenchy zu sehen war. 

Ein von Marc Cain (@marccain) gepostetes Foto am

Für die Präsentation der Herbst-/Winterkollektionen 16/17 hat sich vom 16. bis zum 20. Januar die deutsche und internationale Modeszene in der deutschen Hauptstadt versammelt – flair hat die Highlights der Berliner Modewoche zusammengetragen.

Text: Rima Wienand

Am Freitag fand die 20. Berliner Fashion Week ihr Ende. Vier Tage lang präsentierten Designer ihre Entwürfe für kommenden Herbst/Winter. Erstmals diente das Kaufhaus Jandorf, das ehemalige Institut für Modegestaltung der DDR als Hauptquartier. Eingeläutet wurde die Modewoche von Dorothee Schumacher, die fünf ihrer Looks, d.h. zwölf Teile nach der Schau direkt in den Verkauf brachte. Auch René Stock setzte auf das See-now-buy-now-Prinzip, wenngleich in abgewandelter Variante. Im The Store x Soho präsentierte er erstmals eine Trunk-Show. Während die aktuelle Kollektion für Gäste und Kunden sofort erwerblich war, gab es zeitgleich einen Ausblick auf die Herbst-/Wintermode. Prominent besprochen wurde außerdem das Designer-Duo um Odeeh, die anstatt in Paris zum zweiten Mal in Folge in der Kulisse des sich noch im Rohbau befindlichen Berliner Stadtschlosses zeigten. Marina Hoermanseder setzte erstmals auf die Farbe Schwarz und dank Berliner Modesalon waren auch jene Kollektionen zu besichtigen, die nicht auf dem Laufsteg gezeigt wurden – Lala Berlin in etwa, die sich eigentlich auf dem Kopenhagener Schauenplan finden. Es war wieder einiges los – flair hat die Highlights zusammengetragen. 

 

 

 

Die außergewöhnlichsten Locations

Während der nackte Beton im Kaufhaus Jandorf das raue Berlin spiegelte und den Kollektionen einen schönen Kontrast bot, überzeugten auch die Off-site-Locations: Neben Odeeh inszenierte auch Malaika Raiss ihre Show auf der Baustelle des Berliner Stadtschlosses, Marc Cain und Marina Hoermanseder hingegeben bot das Kaiserliche Telegraphenamt in der Französischen Strasse eine schöne Kulisse.

23.01.2017