Fashion - Story

Atelierbesuch bei Mongrels in Common

 

Wie würden Sie Ihren privaten Einrichtungsstil beschreiben? 

Da wir beide mit unseren Freunden zusammen leben,  ist unser Interieur-Stil nicht so streng akademisch – eher gemischt. Wir stöbern häufig auf Flohmärkten und Antiquitätenläden und suchen Einzelstücke, die uns gefallen. Die kombinieren wir dann mit zeitgenössischen Möbeln.

Haben Sie ausgesprochene Lieblingsstücke in Ihren Wohnungen?

Wir beide lieben unsere großen Esstische in der Küche,  an dem sich unser Leben zu Hause hauptsächlich abspielt. Besonders schön bei gutem Essen, Wein und mit vielen lieben Freunden.

Was sind Ihre nächsten Ziele?

Wir arbeiten weiterhin daran, unseren Vertrieb international auszubauen.

 

 

„Mit der Kollektion für Sommer 2013 begeben wir uns auf ganz neues Terrain, genauer: ein 90 bis 120 Meter langes Feld mit Rasen- und Sandbelag. Baseball war eine der Hauptinspirationen, um unserem lässig-eleganten Stil einen neuen, sportlichen Touch zu verpassen. Aber es wäre keine typische Mongrels-Kollektion, wenn es darin nicht auch eine Gegenbewegung gäbe, die scheinbar in eine ganz andere Richtung zielt: die Mode der Mods aus den 60er Jahren mit dem unbedingten Willen zum perfekten Auftritt.“

 

Was sind Ihre Essentials?

Am wichtigsten sind uns unsere Freunde und Familien, die uns schon die ganze Zeit  emotional  unterstützen und begleiten. Die brauchen wir, um Energie zu tanken.

 

Weitere Essentials sehen Sie hier:

 

 

 

Text und Bilder: Mirjana Goedicke

 

Das Berliner Designerduo mongrels in common liebt Kontraste. Ihr Stil ist sexy und cool, avantgardistisch, aber gleichzeitig tragbar, elegant und dabei sehr ­leger. Seit 2006 entwerfen Livia Ximénez ­Carrillo und Christine Pluess potentielle Lieblingsstücke für Männer und Frauen. Wir haben uns während der letzten Mercedes Benz Fashion ­Week in ihr Berliner Atelier geschlichen und gefragt: Wie denken die sympathischen Designerinnen über Wohnen, Design und Freundschaft?

Von Mirjana Goedicke (Text & Bilder)

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Ximénez Carrillo und Christine Pluess bei ihrer Frühjahr-/Sommerpräsentation 2013 in der ehemaligen jüdischen Mädchenschule Berlin - die befreundeten Damen haben allen Grund, auch im Regen zu strahlen

Sie haben beide einen multikulturellen Hintergrund. Ihre Wurzeln sind in Spanien, Peru, der Schweiz und Deutschland. Inwieweit beeinflusst das Ihre Kollektion?

Unsere Kollektionen sind genau so multikulturell wie wir. Es werden immer zwei Themen oder Kulturen miteinander verbunden,  so dass beinahe zwangsläufig etwas Neues entstehen kann. Beispielsweise „Denver Clan“ und „Forstwirtschaft“, „Heidi geht Tauschen“oder „Stevie Wonder in Island". Jede Kollektion ist somit genau so ein "Mongrel"(Mischling, d. Red.) wie wir beide es sind.

Was ist typisch für den Mongrels-Look?

Ein typischer Mongrels-Look beinhaltet eine, nennen wir es "Piercing-Bluse“ mit glänzenden Metallstäben in Gold oder Silber statt Knöpfen. Die sind ziemlich originell und sofort als Mongrels-Teil zu erkennen.

Bitte beschreiben Sie Ihren Designprozess? Wie beginnen Sie Ihre kreative Arbeit?

Der Designprozess beginnt schon damit, dass wir unsere Themen und Ideen sortieren. Das ergibt sich meistens ganz spontan. Wir müssen nie wirklich nach Themen suchen, sie kommen meistens unverhofft zu uns. Im Anschluß daran kommt die Phase der Recherche, wo wir uns in die jeweiligen Themen vertiefen, nach möglichen Inspirationen und Details schauen, die wir beim entwerfen dann konkret umsetzen können. Der letzte Schritt ist die Realisation der Kleider. Zuerst werden sie als Nesselproben gefertigt, nach der Anprobe schließlich als Musterteile.

 

 

Was ist Ihnen in Ihrer Arbeitsumgebung wichtig? Haben Sie bestimmte Rituale?

Das Wichtigste für uns ist das gemeinsame Essen. Um Punkt 13:00 wird bei uns geluncht, das ist fast ein Ritual: Wir machen eine große Tafel mit dem ganzen Team. Im Sommer essen wir auch gerne draußen vor unserem Laden auf der Straße und genießen die Sonne. Da können wir uns austauschen und gegenseitig inspirieren.

Sind Sie sich eigentlich immer einig oder fliegen auch mal die Fetzen?

Auf jeden Fall fliegen manchmal bei uns auch die Fetzen – und das ist auch gut so! Design ist doch Leidenschaft!  Wir stecken unser ganzes Herzblut in „mongrels in common“, da kann es beim Entwerfen schon mal etwas emotionaler werden. Aber meistens sind wir eh einer Meinung – und das Designen ist sowieso die schönste Zeit im Kollektionszyklus...

Sie arbeiten eng zusammen, aber wohnen getrennt. Ist diese Trennung zwischen Arbeit und Privatleben wichtig, oder vermischt sich das bei Ihnen?

Es ist tatsächlich so, dass wir beide uns zwangsläufig häufiger sehen als unsere jeweiligen Lebensgefährten. Trotzdem treffen wir uns zusätzlich auch noch privat – wir sind ja gut befreundet und unsere Freundeskreise überschneiden sich. Hin und wieder sind wir aber ganz froh, etwas getrennt zu unternehmen: Dann hat man sich hinterher auch wieder was zu erzählen..

 

 

27.08.2012