Bikini-Bootcamp

Das Nike+ FuelBand SE im Test

Seit Anfang November 2013 gibt es das Nike+ FuelBand SE auch in Deutschland. Grund genug dem kleinen Bewegungstracker mal auf die Pelle zu rücken und zu sehen was es drauf hat, bzw. was ich drauf habe, denn es zählt ja meine Bewegungen ...

Text & Bilder: Nicolette Scharpenberg

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Eins ist klar: Wenn getestet wird, dann richtig. Das heißt, ich versuche innerhalb eines Tages das Nike+ FuelBand SE in unterschiedlichsten Situationen auf die Probe zu stellen und nicht nur beim Sport.

Es ist Freitag, der Wecker klingelt um 6:30 Uhr.

Nein ich stehe sonst nicht so früh auf, aber ich will ja Fuel Points sammeln und somit lege ich das Band direkt nach dem Aufwachen ums Handgelenk.

Start Fuel Points sind 5 als ich das erste mal nachschaue, wie auch immer diese 5 zustande gekommen sind.

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Ja, Rührei gibt's immernoch

Um 6:45 Uhr schleiche ich in die Küche – echt mies drauf, weil es einfach noch sch*** früh ist – beginne die Teller vom Vorabend zu spülen und das Omelett vorzubereiten (ja, das ist von 10 Weeks Body Change echt hängengeblieben – aktuell streue ich mir Haferflocken auf das Rührei, geile Sache!). Nach dem Frühstücks-Prozedere habe ich bereits 169 Fuel Points zusammen. Noch etwas mager, aber der Tag hat ja auch gerade erst angefangen.

Um 7:45 Uhr beschließe ich das kleine Fitnessarmband an den Ort zu bringen an dem es sich wohlfühlt: ins Fitnessstudio.

Ich fahre mit dem Fahrrad, leider zählt das Band dabei nicht die tatsächliche Bewegung, da man die Hände ja still am Lenker hält. Für Radsportler heißt es also das Band an den Schuh zu montieren.  

Um 8:15 Uhr erreiche ich den Altonaer Turnverein und zähle 318 Fuel Points in der Umkleide. Ready to go and Make every Move Count näch?

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Make Every Move Count – ja dann mal los ...

Auf meinem Plan steht ein Kraft-Ausdauer Programm aus Muskeltraining und Intervall-Sequenzen. Ich beginne mit einem 10-minütigen Warm-Up: Fünf Minuten schnelles Gehen auf dem Laufband und fünf Minuten auf der Rudermaschine.

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Danach geht es in den Freihantelbereich

Kettlebell Swings mit Scheibe, 3 x 30 Stück, ergibt 803 Fuel Points – check. Die Beinpresse im Anschluss bringt eher wenig neue Points, denn man chillt ja überwiegend im Sitz. Dafür aber das Rudern mit Kurzhanteln – Stand: 982 Fuel Points. Squats und Deadlifts bringen auch unwesentlich mehr, dafür aber die 60 Squat Jumps im Anschluss – 1342 Fuel Points – check.

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Nach Ausfallschritten mit Langhantel, Push-Jumps auf dem Step und 30 Reverse-Klimmzügen stehen 1703 Fuel Points auf der Uhr und man sieht schon, dass Bewegungen mit dem Oberkörper mehr Effekt auf die Points haben als Beinworkouts. Es folgen noch Bizeps Curls, seitliche und gerade Crunches und ich bin mit dem Krafttraining durch. Stand: 1981 Fuel Points.

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Da die Bewegungen beim Krafttraining ja bekanntermaßen langsam vonstatten gehen, wollen wir jetzt mal schauen, was das kleine Fitnessbrain zu einer Intervall-Sequenz auf dem Laufband sagt.

Das ist perfekt, um die integrierte „Session“-Funktion zu testen. What’s that? Sessions sind zeitlich begrenzte Mini-Sequenzen, die man innerhalb eines Tages tracken lassen kann. Man hält den Knopf so lange gedrückt bis auf der LED-Anzeige „Start“ erscheint, man drückt erneut und der Zähler geht rückwärts runter von 3 bis „GO!“ erscheint. Das FuelBand zählt dann nur die Bewegungen, die ab diesem Zeitpunkt gemacht werden und bis man mit erneutem Drücken die Session beendet. Später kann man in der FuelBand-App die Session betiteln, um einen besseren Leistungsüberblick zu bekommen und zu verfolgen, wie viele Fuel Points man tatsächlich beim Sport gewonnen hat.

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Ich starte also eine Session und beginne zu laufen. Fünf Minuten Warm-Up und vier Intervallsequenzen aus einer Minute Vollgas, einer Minute Walken und einer Minute moderatem Laufen. Nach ca. 17 Minuten bin ich alle und das FuelBand voll, mit 909 Fuel Points, die es nur für diese Laufsequenz gab.

Der Kalorienrechner auf dem Laufband zeigt mir für diese 17 Minuten 214,2 verbrauchte Kalorien an, da kann ich mir ungefähr ausrechnen, wie viele Kalorien den Fuel Points entsprechen. Denn Fuel Points sind nicht gleich Kalorien, sondern eine eigens von Nike konzipierte Bewegungsmaßeinheit. Umrechnen in Kalorien lassen sich die Fuel Points später mithilfe der FuelBand-App, wenn man das Band mit seinem Handy syncronisiert.

Nach einer Session werden die gewonnenen Fuel Points zu den Gesamt-Fuel-Points hinzugefügt und ich stehe bei 2951.

Ein blinkendes "GOAL!" gleitet über das schnittige kleine Fitnessschmuckstück. Warum GOAL? Sobald ich 2500 Fuel Points erreicht habe, habe ich mein Tagesziel erreicht. Die 2500 sind per Default eingestellt, wenn man das FuelBand kauft. Man kann das Tagesziel aber mithilfe der App oder am Rechner mithilfe der Programmsynchronisation des NikeFuel Labs via USB individuell anpassen. Der Akku des Armbands hält übrigens ungefähr vier Tage, aufgeladen wird das Band am Rechner, ebenfalls via USB.

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Man kann die Sessions auf der FuelBand App ganz genau tracken und auch sehen wieviele Kalorien man verbraucht hat

Also, das Soll für heute ist erfüllt. Jetzt heißt es nur noch weitermachen und Punkte sammeln. Ich fahre wieder nach Hause und atme als erstes einen selbstgerechten Protein-Smoothie ein – ey ich hatte Hunger!

Wen es interessiert,  Protein Smoothie selbstgemacht: 1 Eiklar, 1 EL Chia, 1 EL Leinsamen, 1 EL Mandelmus, 2 EL griechischer Joghurt, 1 Banane, 1 Tasse TK Beeren und 5 Eiswürfel – mix it Baby!

Danach ab unter die Dusche, mit dem FuelBand natürlich, denn es ist jetzt auch wasserfest, leider aber nicht fürs Schwimmen geeignet, was ich als Kampfschwimmerin (Achtung Ironie!) natürlich schade finde.

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Nach der Dusche und einem richtigen Essen spüle ich wieder das Geschirr, was sich anschließend zu einem ausgewachsenen Putzwahn entwickelt, denn ich erwarte heute Abend Besuch. Nach Staubsaugen, Wischen und Bad Putzen mache ich mich auf den Weg ins Büro. Normalerweise nehme ich das Rad, aber nach der Intervall-Session bin ich so alle, dass ich mich entschließe, das Auto zu nehmen. Im Auto checke ich meine Fuel Points: 3688 - Putzen bringt richtig auch was, Ladies.

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Nach zwei Stunden Rumsitzen im Büro und wenig Bewegung stehe ich bei 4010 Fuel Points, also unwesentlich mehr.

Um 19 Uhr mache ich mich auf den Heimweg. Bevor mein Besuch kommt checke ich noch mal meine Points: 4575.

Zwei Stunden später ertappe ich mich dabei, dass ich vor lauter Cremant den Test völlig vergessen habe. Schnell die Points gecheckt: 4833 – Trinken bringt also auch Points, rede ich mir zumindest ein.

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Zur weiteren Abendplanung gehört eine Ausstellung in meiner Nachbarschaft. Dort schlage ich um 22 Uhr auf und mache mit Vodka-Paloma weiter. Keine so gute Idee, denn nach drei Drinks hab ich den Test vergessen (hicks) und schaue erst um kurz nach Mitternacht wieder aufs Band: 23 FuelPoints – shhh**

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Um 0:00 Uhr schaltet sich das Band automatisch wieder auf Null zurück und man muss von Neuem um Fuel Points kämpfen. Leider hatte ich ziemlich einen sitzen, sodass ich es nicht mehr wirklich geschafft habe zu tanzen und bereits nachts neue Fuel Points zu sammeln (schönen Dank auch Wodka!). Das hab ich dafür aber am nächsten Tag nachgeholt. Ich kam um 05:00 Uhr nach Hause und meinte doch noch mal kurz 'nen Track auflegen zu müssen. Nach 3x Barefootin’ von Robert Parker auf den PVC Boden hatte ich 1800 Fuel Points in der Nacht zusammen. Die Basketball-Session am Sonntagabend brachten für den Sonntag dann insgesamt 6000 Fuel Points – high five!

Nike+ FuelBand SE – Mein Fazit:

Wenn Ihr Fuel Champion werden wollt, dann macht was mit den Armen. Joggen, Basketball, Boxen, Tennis, Vogueing oder auch Bierglas heben bringen ne Menge Points. Mit der Zeit bekommt man zudem ein Gefühl dafür, wie viele Fuel Points wie viele Kalorien sind. Wer es ganz genau wissen will, der stellt die FuelBand-App an und schaut sich unter “Aktivität” die einzelnen Tage im Detail oder den ganzen Wochenüberblick an. Dort stehen sowohl Kalorien als auch Schritte und gewonnene Stunden. Was ich schade finde ist, dass man das Band nicht zum Schwimmen mitnehmen kann und es sich beim Radfahren an den Schuh klemmen muss, um genaues Tracking zu erhalten. Abgesehen davon ist es einen toller Motivation für mehr Bewegung, denn das Band merkt es sogar, wenn man sich eine Stunde mal kaum bewegt hat. Dann spricht es plötzlich mit dir: “Go Nicolette Go!” hüpft dann über das Band, und man ertappt sich wie man plötzlich die Treppe anstelle des Aufzugs nimmt...

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13.12.2013