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Das Glück der kleinen Dinge

Raymond Cloosterman, Geschäftsführer der Body & Home Marke Rituals sprach mit flair über die kleinen Rituale, die uns zu mehr Glück verhelfen.

Text: Sandra Ortner

Vor 16 Jahren eröffnete Raymond Cloosterman den ersten Rituals-Shop in Amsterdam, mittlerweile gibt es über 500 Stores in Städten wie London, Berlin oder New York. Hinter dem Label steht der Gedanke, alltägliche Routinen zu etwas Besonderem zu machen. Die Produkte reichen von Körperpflege bis zu Home-Deko und sind von fernöstlichen und orientalischen Bräuchen inspiriert.

Welche drei Rituale brauchen Sie morgens, um gut in den Tag zu starten?
Gleich nach dem Aufstehen mache  ich  Atemübungen und ein bisschen Yoga, nur für ein paar Minuten. Dann geht's unter die Dusche, wo ich die letzten Minuten  immer eiskaltes Wasser aufdrehe. Die ersten zwei Monate war das schrecklich, aber wenn man sich daran gewöhnt hat ist es  wie ein Neustart für Körper und Geist. Dann schalte ich Musik ein und trinke eine Tasse Tee. Erst jetzt kann der Tag richtig losgehen und ich schaue auf mein Handy, niemals davor.

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Raymond Kloostermann / Foto: PR

Die Botschaft von Rituals lautet, das Glück in den kleinen Dingen zu finden. Was hat Sie zuletzt richtig glücklich gemacht?
Das war vor kurzem auf unserer Firmen-Weihnachtsfeier, während ich eine Ansprache hielt. In dem Moment ist mir bewusst geworden, dass es gerade 16 Jahre her ist, als wir mit nur vier Leuten Rituals gegründet haben. Und jetzt standen mir da plötzlich  270 Mitarbeiter aus dem Büro gegenüber. Ich konnte ihre Leidenschaft für die Marke und spüren und weiß, dass sie  an unsere Philosophie glauben.

Welche Eigenschaften verbinden Sie mit Rituals?
Ich denke, was Rituals besonders macht sind die Einsichten, die wir zu Beginn hatten und die noch immer im Konzept der Marke verankert sind. Die wichtigste davon ist: wir leben meistens im Autopilot und vergessen viel zu oft, die kleinen Dinge zu schätzen. Damals haben wir gesagt, wir nehmen unsere täglichen  Routinen und  machen daraus kleine Rituale. Wir fingen also nicht damit an, eine neue Technologie im Labor zu entwickeln, sondern suchten schöne Gebräuche, die wir mit unseren Fans teilen wollten. Und so kam es auch zu den natürlichen Inhaltsstoffen. Mit diesen beiden Komponenten haben wir dann angefangen die Produkte zu kreieren. Neu war auch, dass wir von Anfang an Produkte für den Körper und fürs Zuhause entwickelt haben. Diese beiden Bereiche gehören zusammen, das eigene Heim ist eine Erweiterung der Persönlichkeit. Wie eine zweite Haut. Charakteristisch für Rituals ist auch, dass es Männer und Frauen gleichermaßen anspricht. Egal ob man hier,  in Amsterdam oder in Paris an einem Samstag in einen Rituals-Laden geht, sieht man überall die Vielfalt unserer Kunden. Was alle verbindet ist die Philosophie des kleinen Genießens.

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Jede Produktlinie von Rituals ist von einem anderen Brauch aus der fernöstlichen Kultur inspiriert. Wie kann man sich die Auswahl und den Entwicklungsprozess so einer Linie vorstellen?
Zweimal pro Jahr gibt es neben den bestehenden Linien eine Limited Edition. Gemeinsam mit einem Anthropologen suchen wir dafür weltweit nach passenden Ritualen. Da kommen 5 oder 6 Geschichten zurück, die wir uns genauer ansehen.  Die Schönste wird ausgewählt und als eigene Serie, bestehend aus Bodyscrub, Duschschaum, Duftkerze etc. lanciert.

Eine meiner Lieblingsgeschichten ist das Ritual der Sakura Linie. Dabei geht es um die Kirschblüte in Japan. Die Idee dahinter folgt dem Motto „Carpe Diem“, denn die Blüten öffnen sich nur zwei Tage im Jahr. Man  muss darauf achten den richtigen Moment zu erwischen. Für die Japaner ist es sehr wichtig, genau diese zwei  Tage mit ihren Familien unter den Bäumen zu sitzen und das zu beobachten und zu genießen. Das ist auch der Grund, warum in jedem unserer Geschäfte ein  Kirschblütenbaum steht.

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Foto: PR

Sie haben in den letzten 16 Jahren Rituals weltweit aufgebaut. Gibt es einen Rat den Sie sich rückblickend gesehen gerne am Anfang gegeben hätten?
Persönlich gesehen würde ich sagen, bleib dir selbst und deiner eigenen DNA immer treu. Im Leben geht es darum, Erinnerungen zu sammeln und nicht Geld.  Genauso die Einsicht, dass etwas nicht groß sein muss, um schön zu sein. Das hat uns durch schwierige Zeiten geholfen, denn die ersten sieben Jahre, als wir noch eine kleine Firma waren, war es nicht immer leicht. Ich rate auch jedem, sich eine Arbeit zu suchen, die ihm am Herzen liegt, denn daraus schöpft man wahre Energie. Ich hatte diese Energie für Rituals vom ersten Tag an, sogar als es nicht so toll lief.

22.12.2016